Blumenfeld Studio - Farbe, New York, 1941–1960

Der in Berlin geborene Fotograf Erwin Blumenfeld zählt in den 1940er und 1950er Jahren zu einem der international gefragtesten Porträt- und Modefotografen. Aufgrund seiner ideenreichen und eigenwilligen Bildschöpfungen wird er von den führenden amerikanischen Magazinen, wie Vogue, Harper’s Bazaar, Life und Look engagiert. Die von Nadia Blumenfeld-Charbit, dem Museum Folkwang in Essen und dem Musée Nicéphore Niépce in Chalon-sur-Saône gemeinsam kuratierten Werkschau veranschaulicht die bislang kaum bekannte Geschichte seines Fotoateliers am 222 Central Park South in New York.

Rund einhundert Farbaufnahmen, Vintage-Abzüge in Schwarzweiß sowie Orginalausgaben von Erwin Blumenfelds Arbeiten in Modezeitschriften geben Einblicke in diese für sein Werk bedeutende künstlerische Phase. Zugleich stellt die Ausstellung die methodische Frage nach einer digitalen Rekonstruierbarkeit wichtiger Formen analoger Fotografie wie es Blumenfelds großfromatige Ekta-Aufnahmen darstellen.

Erwin Blumenfeld (* 26. Januar 1897 in Berlin; † 4. Juli 1969 in Rom) war ein Fotograf deutsch-jüdischer Herkunft. Während er in Berlin eine Lehre bei Moses & Schlochauer (Damenkonfektion) am Hausvogteiplatz macht, lernt er sowohl expressionistische Künstler als auch spätere Dadaisten kennen, darunter Else Lasker-Schüler, Mynona und George Grosz. Blumenfeld fertigt in dieser Zeit vor allem Collagen und Zeichnungen an.

Nach dem Ersten Weltkrieg zieht er mit seiner Ehefrau Lena Citroen nach Holland, wo er nach gescheiterten Versuchen im Kunsthandel wieder in Modegeschäften arbeitet und später einen eigenen Laden eröffnet, der jedoch finanziell wenig erfolgreich ist. Seit Beginn der 1930er Jahre beschäftigt er sich intensiver mit der Fotografie, vornehmlich mit Porträts, aber auch einigen Akten. Daneben kommentiert er in scharfen Collagen (z. B. Hitlerfresse) das politische Zeitgeschehen.

Erst 1936 fasst Blumenfeld nach endgültigem Scheitern seines Modegeschäfts den Entschluss, ein professioneller Fotograf zu werden und geht nach Paris, wo sich schnell erste Erfolge einstellen. 1939 reist er das erste Mal in die USA und erhält dort einen Vertrag mit der Modezeitschrift Harper"s Bazaar. Er kehrt 1940 nach Frankreich zurück. Dort Internierung im französischen Konzentrationslager Le Vernet. 1941 gelingt ihm die Emigration in die USA, wo er bereits zwei Jahre später sein eigenes Fotostudio eröffnen kann. Er wird in der Folge einer der bestbezahlten Modefotografen seiner Zeit. (wikipedia)

Blumenfeld Studio - Farbe, New York, 1941 – 1960
2. März bis 5. Mai 2013