Bertram Hasenauer in der Galerie.Z

Vom 22. Oktober bis 14. November 2009 zeigt die Galerie.Z in Hard den Georg Eisler-Preisträger von 2008, Bertram Hasenauer. Hasenauer befasst sich mit dem Portrait und unterwandert das Genre dabei auf sehr subtile Weise. Seine Personen verweigern sich, sind verhüllt, maskiert, zeigen sich von hinten oder verschließen wie bei ewe (einem der in der Ausstellung gezeigten Werke) ihre Augen. Das Gesicht, das Kennzeichnende des Portraits, wird häufig unsichtbar.

Seine Porträts wirken distanziert, fremd, unwirklich. Hasenauer bewegt sich entlang einer ephemeren Grenze zwischen dem realen Abbild des Körpers und dessen Kippen in das Feld des Surrealen. Nur vermeintlich garantiert seine künstlerische Sprache Wiedererkennen und Identifikation. Hasenauer konzentriert sich auf das Hinterfragen von Authentizität hinter dem Schein. Er setzt sich in seinen Arbeiten unter anderem mit dem breiten Spektrum nonverbaler Kommunikation auseinander. Was sagen Gesten, Posen und Körperhaltungen über den Portraitierten aus, wie werden sie vom Betrachter interpretiert? In allen Bildern sieht er die Modelle alleine vor einem neutralen, meist weißen, Hintergrund.

"Der Titelgeber der Ausstellung, die ukrainische Kleinstadt Irpen hat mit der Ausstellung nichts zu tun. Vielmehr sammle ich in einem Archiv Namen, Wörter, Begriffe, die ich höre und die mir gefallen. Es geht hier immer nur um den Klang, das Poetische in den Wörtern, die später zu einem Ausstellungskonzept passen müssen. Was die Titel meiner Arbeiten betrifft, so kommen acht oder neun immer wieder vor. Ein Zusatz (z.B. "blaue Kapuze") identifiziert die Bilder klar. Auch diese Titel sind Fragmente von Gehörtem oder Gelesenem und keine eigentliche Illustration der Arbeiten. In "Irpen" zeige ich 10 Zeichnungen, die in den letzten Monaten entstanden sind. Darunter sind drei Landschaften, ein Schriftzug und Portraits. Die ausgestellten Arbeiten sollen Atmosphäre, Stimmungen erzeugen und in ihrer Gesamtheit der Galerie.Z und deren Räumen entsprechen.

Meine Portraits sind keine 1:1 Portraits, sondern vielmehr die Idee eines Portraits. Die Bilder sind nie einer Person zuordenbar, so sind die Haare der Dargestellten z.B. immer braun. Die Menschen haben keine Falten oder Muttermale, ihr Teint ist ebenmäßig. Alles andere würde Ablenken von ihrer "Persönlichkeit" und ins Erzählerische gehen, was nicht mein Anspruch ist. Die Gestalten "floaten" auch im undefinierten Raum. Diese Erinnerungsbilder transzendieren zwischen Boden und Atmosphäre. Die Schnittmenge fasziniert und fordert die Betrachter, die die Zeichnungen mit ihrer eigenen Historie vervollständigen, in der Erinnerungen oder Stimmungserinnerungen abgespeichert sind." (Bertram Hasenauer)

Bertram Hasenauer - Irpen
23. Oktober bis 14. November 2009