Bart - zwischen Natur und Rasur

Kinnbart, Vollbart, Schnäuzer – der Bart ist seit 5000 Jahren Teil der materiellen Bildkultur des Menschen. Im Alten Ägypten, im Orient, in Alt-Europa, im Mittelmeerraum der Antike bis in die frühe Neuzeit und die Gegenwart ist er ein äußeres Zeichen für persönliche Eigenschaften seines Trägers wie Weisheit, Macht und die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht, einer religiösen Gruppe oder einer politischen Gesinnung.

Die Entscheidung gegen einen Bart wird häufig mit Werten wie Modernität und Fortschritt verbunden. Doch wie passt dazu, dass der Bart heute wieder in Mode gekommen und bei den jungen Männern sogar häufiger geworden ist als ein glattrasiertes Gesicht?

Die je nach Kultur und Epoche ganz unterschiedlichen Bartmoden und Bartbedeutungen stehen vom 11. Dezember 2015 bis 28. Februar 2016 im Mittelpunkt der Sonderausstellung "Bart – zwischen Natur und Rasur" der Staatlichen Museen zu Berlin. Dem Kulturphänomen des Bartes wird von der Antike über die Gegenwart bis in die Lebenswelt Berlins hinein nachgespürt. Der Bart ist dabei keine Domäne der Männer: Mit der ägyptischen Königin Hatschepsut etwa zeigt die Ausstellung, dass Bärte auch Frauensache sind. Die bärtige Kunstfigur Conchita Wurst bricht mit starren Geschlechternormen.

Die Objekte aus den ethnologischen, archäologischen und kunsthistorischen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin sind in eine interaktive Präsentation eingebettet. Die Ausstellung versucht, Antworten auf die Frage zu geben, was die heutigen Berliner zu ihrem Bart bewegt, und lässt sie selbst zu Wort kommen. Der Besucher ist eingeladen, auch sich mit Bart zu betrachten und in die Ausstellung einzubringen.


Bart - zwischen Natur und Rasur
11. Dezember 2015 bis 28. Februar 2016