Augmented Reality im öffentlichen Raum der Stadt Dornbirn

"Kunst Raum Stadt" steht innerhalb der Programmatik des Kunstraum Dornbirn für Kunst im öffentlichen Raum. Das Engagement in diesem Bereich setzt sich zusammen aus der Bewahrung, Förderung und Realisierung von permanenten und temporären skulpturalen Werken im Stadtraum. 2021 konnte der reale Raum um ein digitales Ausstellungsformat erweitert werden: Mittels Augmented Reality (AR) war es Besucher:innen möglich, Werke des österreichischen Künstlers Erwin Wurm an ausgewählten Plätzen der Stadt Dornbirn zu entdecken.

Nach der erfolgreichen Premiere wird dieses neue virtuelle Ausstellungsformat mit der renommierten österreichischen Künstlerin Eva Schlegel fortgesetzt. Mit der kostenlosen Wikar-App können sich die Besucher:innen selbstständig durch die Stadt bewegen und an ausgewählten Orten in der Innenstadt Dornbirns durch das Scannen von öffentlich positionierten QR-Codes die digitalen Arbeiten der Künstlerin am eigenen Smartphone aufrufen, fotografieren, online teilen und versenden.

Die Beschäftigungen mit dem Raumbegriff, mit Immaterialität und dem Verhältnis von Bild und Sprache stellen den Schwerpunkt der Arbeit der Medien- und Objektkünstlerin Eva Schlegel dar. Seit bald vier Jahrzehnten untersucht sie in unterschiedlichen Techniken das was uns umgibt: den Raum, die Relation von Mensch und Architektur und die Grenzen und Gesetzmäßigkeiten menschlicher Wahrnehmung. Der Raumbegriff lässt sich dabei nicht auf die jeweiligen architektonischen oder urbanen Gegebenheiten festlegen. Schlegels Untersuchungen beziehen integral die räumliche Atmosphäre und unsere vielfältigen sinnlichen Rezeptionsmöglichkeiten ein. Für das Augmented-Reality-Projekt erweitert Schlegel erstmals 2020 diese Auseinandersetzung um ein virtuelles Medium.

Valerie Messini und Damjan Minovski von 2MVD beschäftigen sich als studierte Architekt:innen mit der Verbindung von gebauter Architektur und digitaler Kunst sowie den neuen Technologien für eine virtuelle Erweiterung unserer Erfahrungs- und Lebenswelt. Die Übersetzung von Schlegels skulpturalem Werkansatz in ein digitales Medium geschieht in enger Zusammenarbeit. Der interdisziplinäre Produktionsansatz bringt Erfahrung und Wissen aus der Bildenden Kunst, der Architektur und der Erforschung neuer Technologien zusammen. Es entstehen genuin digitale skulpturale Arbeiten, die sich in unterschiedlichen Ausprägungen und Formen in den öffentlichen Raum einfügen und diesen zum Bestandteil der Arbeiten machen.

Die digitalen Raumerfahrungen können über ein allgegenwärtiges Hilfsmittel gemacht werden, das Smartphone. Mit der kostenfreien Wikar-App können Passant:innen einen oder mehrere der öffentlich positionierten QR-Codes scannen. Mit einer Bewegung des Geräts erscheinen die fluiden oder sich drehenden sphärischen Objekte, Skulpturen und fliegenden Schriftzüge Schlegels durch den Blick auf den Bildschirm scheinbar im Stadtgarten, am Marktplatz, der CampusVäre oder über dem Rheintal mit Blick vom Karren, und können so erlebt, dokumentiert und geteilt werden.

Ihre im öffentlichen Raum positionierten Installationen und Werke sind temporäre Handlungs- und Erlebnisformen, immaterielle Raum- und Zeitphänomene. Die Kugeln, Schriftzüge und Formen wirken wie fantastische Erscheinungen in unserer urbanen Realität. Sie bewegen sich, fliegen durch den Raum und scheinen durch den Handybildschirm den Blick in eine andere Wirklichkeit freizugeben – in eine parallele Sphäre, die eigenen Regeln von Raum, Zeit und Schwerkraft folgt. Die virtuelle Erfahrung setzt unsere gewohnten Wahrnehmungsmuster außer Kraft und lässt den bekannten städtischen Raum neu erleben.

Eva Schlegel wurde 1960 in Hall, Tirol, geboren und lebt und arbeitet in Wien. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit präsentiert worden, sie repräsentierte Österreich auf der Biennale in Venedig 1995 und verantwortete den österreichischen Beitrag als Kommisarin im Jahr 2011. Von 1997 bis 2006 lehrte sie als Universitätsprofessorin an der Wiener Akademie der Bildenen Künste.

Kunst Raum Stadt: Eva Schlegel mit 2MVD
Augmented Reality im öffentlichen Raum der Stadt Dornbirn
20. Mai bis 21. August 2022

Zugang zu den digitalen Arbeiten Eva Schlegels über die kostenfreie Wikar-App:
» Google Play Store
» App Store

Öffentlich platzierte QR-Codes finden sich an ausgewählten Plätzen der Stadt und können über die WikarApp gescannt werden. Die digitale Arbeit erscheint auf ihrem Mobilgerät im urbanen Raum. Die Arbeiten können fotografiert, gefilmt, versendet und geteilt werden.
#kunstraumstadt #kunstraumdornbirn @kunstraumdornbirn

Orte:
Stadtgarten am Kunstraum Dornbirn
Jahngasse 9

Marktplatz Dornbirn

CampusVäre
Spinnergasse 1

Bergstation der Karren Seilbahn
Karren Seilbahn Talstation:
Gütlestraße 6