Ein faszinierender fotografischer, künstlerischer und historischer Bilderschatz entstand, als auf Betreiben des Bankiers Albert Kahn (1860–1940) ab 1908 zahlreiche Fotografinnen und Fotografen sowie Kameramänner durch Europa, Asien, Amerika und Afrika reisten. Im Verlauf von zwei Jahrzehnten produzierten diese mit innovativen Methoden Farbbilder von lokalen Szenerien und Alltagssituationen, von Menschen in traditioneller Tracht, von Architekturen und Monumenten der Kulturgeschichte sowie von Objekten aus Kunstgewerbe und Handwerk.
Etwa zur selben Zeit ließ Zar Nikolaus II. in mehr als 10.000 Farbbildern das Alltagsleben im Russischen Reich dokumentieren. Beide Bestände zusammen sind zeitgeschichtlich und ethnografisch äußerst wertvoll. Aus diesem Bilderschatz wurden für die Ausstellung "Around the World" rund 100 Fotografien ausgewählt. Es sind berührende Bilder aus Europa, Asien und Afrika, die den Blick für eine Welt öffnen, die in den hundert Jahren seit dem Ersten Weltkrieg tief greifende Veränderungen erfahren hat.
"Around the World. Farbfotografie vor 1914" widmet sich zudem der Faszination, die von der Herstellung und Betrachtung der ersten Farbfotografien ausging. Historische Guckkästen und Projektionsgeräte aus der Sammlung Werner Nekes lassen die Geschichte der optischen Medien lebendig werden. Der moderne Nachbau einer historischen Drei-Farben-Kamera lädt zum Aufnehmen eigener Porträtfotos ein und am Mal- und Basteltisch können Postkarten gestaltet und 3D-Fotobetrachter ausprobiert werden.
Around the World
Farbfotografie vor 1914 – eine Entdeckungsreise
18. Januar bis 26. April 2015
