Archäologie einer Zeit: Sozialistische Moderne

Roman Bezjak, geboren 1962 in Slowenien, war bis zu seiner Berufung als Professor an der Fachhochschule Bielefeld im Jahr 2000 mehrfach ausgezeichneter Fotograf für Arbeiten, die im Auftrag des Frankfurter Allgemeine Magazins entstanden. In den vergangenen fünf Jahren reiste er wiederholt durch Ost- und Südosteuropa sowie den Osten Deutschlands auf der Suche nach Bauten, die als exemplarisch für eine sozialistische Moderne in der Architektur gelten können.

Es entstand eine umfangreiche fotografische Arbeit, die eine Art Archäologie dieser Moderne visualisiert. Ebenso unprätentiös wie diszipliniert fotografierte er Wohnungsbauten, Hotels, Kulturpaläste und ähnlich öffentlich-funktionale Architekturen. Sichtbar werden sowohl ein überschießendes, utopisch besetztes Formenvokabular als auch eine global anmutende Monotonie des Bauens. Bezjaks Fotografien offenbaren die Abnutzung der Utopie und ihre Ankunft im Alltag der Gegenwart.

Katalog: Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation im Verlag Hatje Cantz mit Beiträgen von Till Briegleb, Autor für das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung und das Kunstmagazin ART sowie für diverse Magazine im Bereich Kultur, Christian Raabe, Architekt und Professor für Denkmalpflege an der RWTH Aachen, und Inka Schube, Kuratorin für Fotografie und Medien am Sprengel Museum Hannover.

Roman Bezjak. Archäologie einer Zeit
Sozialistische Moderne
22. Juni bis 16. Oktober 2011