Albert Watson: 14 Days in Benin

Albert Watson zählt seit Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Mode- und Porträtfotografen. Baumwollbauern im westafrikanischen Benin gehörten bislang nicht zu seinen typischen Motiven. Für die Aid by Trade Foundation und ihre Initiative "Cotton made in Africa" (CmiA) wagte er sich auf ungewohntes Terrain und fotografierte afrikanische Kleinbauern und ihr Lebensumfeld.

Das Rautenstrauch-Joest-Museum präsentiert vom 28. April bis zum 28. Juli 2013 in der Ausstellung "Albert Watson: 14 Days in Benin" über 40 exklusive und eindrucksvolle Bilder, die aus der ungewöhnlichen Kooperation entstanden sind.

CmiA fördert den Anbau nachhaltig produzierter Baumwolle in Afrika. Sie verbessert damit die Lebensbedingungen von derzeit 435.000 Kleinbauern, die den Rohstoff nach hohen Sozial- und Umweltstandards für den Weltmarkt herstellen und so zu selbstbestimmten Partnern auf Augenhöhe geworden sind. Im Dezember 2011 konnte die Initiative den international renommierten Starfotografen Albert Watson für eine zweiwöchige Reise nach Benin gewinnen, um die Menschen und ihren Alltag zu portraitieren.

Die dort entstandenen Bilder gewähren Einblicke in die Lebenswelt der Baumwollbauern und vermitteln ein besseres Verständnis von Afrika und der Arbeit von CmiA. Watsons Fotografien setzen die sozialen und ökologischen Ziele der Projekte eindrucksvoll ins Bild, ohne visuelle Stereotype des ländlichen Afrikas zu bedienen. Neben Menschen bei der Baumwollernte hat Watson in Benin auch Voodoo-Märkte und einen regionalen König besucht, um so einen vielfältigen Eindruck vom Leben in Benin und den Menschen des Landes zu bekommen. Watsons Fotografien sind Momentaufnahmen, Wirklichkeitssplitter aus dem Leben der afrikanischen Baumwollbauern, stille Beobachtungen, die den Betrachter mit auf die Reise nehmen.

Die Ausstellung "Albert Watson: 14 Days in Benin" ist ein Teil der im Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen gezeigten Werkschau "Albert Watson: Visions feat. Cotton made in Africa", kuratiert von Ingo Taubhorn. In Köln sind neben den aktuellen Bildern aus Benin auch zwei weltbekannte Porträts von Alfred Hitchcock und Mick Jagger zu sehen.

Albert Watson wurde 1942 in Schottland geboren und studierte Grafikdesign in Dundee, gefolgt von einem Filmstudium am London Royal College of Art in den späten 1960er Jahren. Nach dem Umzug in die USA im Jahr 1970 erhielt er schnell die Chance, seinen Lebensunterhalt mit der Fotografie zu verdienen. Bis heute hat er in mehr als 200 Werbefilmen Regie geführt, hunderte Titelbilder für Hochglanzmagazine (vor allem für die Vogue und Rolling Stone) fotografiert sowie Filmplakate (zum Beispiel "Kill Bill" und "The Da Vinci Code") gestaltet.

Mit seinem unnachahmlichen grafischen Stil wurde er zu einer Ikone der Werbe- und Modefotografie. Mit seinem Namen verbindet man ungewöhnliche und kraftvolle Porträts, zum Beispiel von Sade, Naomi Campbell, Mick Jagger oder Alfred Hitchcock, die sich durch raffinierte Komposition und Lichtführung auszeichnen.

Albert Watson: 14 Days in Benin
28. April bis zum 28. Juli 2013