1945 – Niederlage. Befreiung. Neuanfang

Am 8. Mai 1945 endete mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht der Zweite Weltkrieg in Europa. Sechs Jahre Krieg hatten Millionen von Opfern gefordert und ein bis dahin ungekanntes Ausmaß an Zerstörung gebracht. Krieg, Besatzungsregime und Massenverbrechen, Flucht, Vertreibungen und Zwangsumsiedlungen prägten Länder und Menschen nachhaltig. Die Auswirkungen auf politischer, gesellschaftlicher und individueller Ebene sind noch immer präsent. Das Europa von heute ist nicht zu verstehen ohne Kenntnis der Ereignisse der Kriegszeit sowie jener Phase, die auf das Ende von Krieg und nationalsozialistischem Terror folgte.

Anlässlich des 70. Jahrestags der deutschen Kapitulation präsentiert das Deutsche Historische Museum die Ausstellung "1945 – Niederlage. Befreiung. Neuanfang. Zwölf Länder Europas nach dem Zweiten Weltkrieg". Sie thematisiert die Situation bei Kriegsende sowie in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Deutschland, Österreich, der Tschechoslowakei, Polen, Großbritannien, Dänemark, Norwegen, Luxemburg, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und der Sowjetunion. Kernfragen der Ausstellung sind: Wie ließen NS‐Regime, Besatzung und Kriegsgeschehen die Länder zurück? In welchem Zustand befanden sich Gesellschaft und politisches System am Ende des Krieges, welche Umwälzungen brachte die Nachkriegszeit? Wie bewältigten die Menschen diese Lebenssituation angesichts der erlittenen Traumata, der Verluste und Zerstörungen? Wie gingen sie mit den Verbrechen um?

In der Ausstellung werden die jeweiligen Bemühungen gezeigt, den Weg vom Krieg in den Frieden zu finden, die durch die Ereignisse der Kriegszeit geprägt waren. Doch auch die historischen, gesellschaftlichen und politischen Besonderheiten sowie außenpolitische Faktoren bestimmten die Nachkriegsjahre eines Landes. Darüber hinaus gewährt die Präsentation Einblicke in das Alltagsleben der Menschen, die diese Umbruchszeit erlebten. Die unmittelbaren Folgen von Krieg und Besatzungszeit für die Menschen in diesen Ländern werden nebeneinander dargestellt – ohne Erlebtes und Erlittenes gegeneinander abzuwägen oder zu relativieren. Ausgehend von 36 exemplarisch ausgewählten Biografien verdeutlicht die Ausstellung die Vielschichtigkeit individuellen Erlebens.

Rund 500 Exponate aus den Beständen des Deutschen Historischen Museums und von 150 Leihgebern aus 14 Ländern veranschaulichen die Themenbreite der Sonderschau. Das Begleitprogramm bietet neben verschiedenen pädagogischen Angeboten Film‐ und Vortragsreihen sowie mehrere Podiumsdiskussionen.


1945 – Niederlage. Befreiung. Neuanfang
Zwölf Länder Europas nach dem Zweiten Weltkrieg
24. April 2015 bis 10. Januar 2016