Ruhig und leise, aber ungemein konzentriert und mit sich sukzessive steigernder Spannung erzählt Lee Chang-dong in seiner Verfilmung von Haruki Murakamis Kurzgeschichte "Barn Burning" von der sich steigernden Verunsicherung eines jungen Koreaners.
Konventionell, aber mit Schwung und Leidenschaft und getragen von den zwei stark aufspielenden Hauptdarstellern Keira Knightley und Dominic West erzählt Wash Westmoreland von der französischen Schriftstellerin Colette, die sich zu Beginn des 20. Jahrhundert nicht nur aus der Abhängigkeit von ihrem Mann, sondern auch von gesellschaftlichen Konventionen befreit und ihr Leben lebt.
Für Netflix drehte Alfonso Cuarón sein autobiographisch gefärbtes Gesellschaftsbild des Mexico City der frühen 1970er Jahre. Der auf 65mm und in Schwarzweiß gedrehte Venedig-Sieger ist aber ein Film, der wie nur wenige die große Leinwand nützt und nur im Kino seine ganze Kraft und seinen Reichtum entfalten kann.
Eine junge Amerikanerin wird in den 1970er Jahren an einer Berliner Tanzschule aufgenommen, glaubt aber bald, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht.
Im Alleingang kämpft Halla als Umweltaktivistin mit spektakulären Aktionen gegen den Verkauf eines isländischen Aluminiumwerks an einen chinesischen Konzern: Knochentrocken, herrlich schräg und höchst einfallsreiches Kino von Benedikt Erlingsson mit einer starken Protagonistin und vor großartiger isländischer Landschaft.
Nach dem Oscar für "12 Years a Slave" legt Steve McQueen ein klassisches Heist-Movie vor, reflektiert darin aber auch über das Verhältnis von Politik und Verbrechen, die Macht- und Geldgier der Männer und die Stärke der Frauen. – Perfekt gemachtes modernes Genre-Kino mit gesellschaftskritischem Background.
Nach einer sexsüchtigen Frau in "Nymphomaniac" steht ein Serienkiller im Zentrum von Lars von Triers neuem Film. Drastische Gewalt fehlt dabei so wenig wie kulturphilosophische Überlegungen. - Ein - wie vom Dänen nicht anders gewohnt - provozierender und in seiner Kälte auch schwer zu ertragender, in seiner Radikalität und seinen vielfältigen Vergleichen aber auch aufregender Film.
Ein Mann und eine Frau – es ist die älteste Geschichte der Welt, und doch immer wieder neu. Auf zentrale Momente reduziert erzählt Pawel Pawlikowski in betörenden Schwarzweißbildern meisterhaft verdichtet in 89 Minuten von der 15 Jahre umspannenden großen, aber unglücklichen Liebe zwischen Wiktor und Zula. – Ein tiefmelancholischer formvollendeter und zeitloser Liebesfilm.
Eine Einhandseglerin stößt im Atlantik auf einen in Seenot geratenen Fischtrawler mit afrikanischen Flüchtlingen. Die Küstenwache sagt Hilfe zu, doch nichts passiert. Soll oder muss sie selbst eingreifen?
Damien Chazelle zeichnet Neil Armstrongs Weg zum ersten Flug zum Mond nach. Statt ein Heldenbild aufzubauen, schlägt er dabei aber überraschend nachdenkliche Töne an und lässt durchaus auch Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Wettlaufs um das All aufkommen.