Dornbirn plus publiziert Dokumentation zur Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas

Dornbirn plus wird die Dokumentation "Outburst of Courage Dokumentation der Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2024" Mitte März mit Beiträgen u.a. von Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer und Martin Selmayr, Vertreter der Europäischen Kommission in Österreich publizieren.

Das ehemalige Bewerbungsbüro als österreichische Kulturhauptstadt Europas 2024 Dornbirn plus Feldkirch Hohenems Bregenzerwald veröffentlicht eine Dokumentation, die den in Vorarlberg einzigartigen städte- und gemeindeübergreifenden Prozess der Bewerbung für den wichtigsten europäischen Titel im Kulturbereich abbildet. Die Publikation stellt die kulturellen Projekte der Bewerbung, die gemeinsam mit fast 200 Partner_innen in ganz Europa erarbeitet wurden ebenso wie die innovative Form und Vorgehensweise bei Kooperationen und Zusammenarbeiten von Dornbirn plus erstmals in deutscher Sprache vor. Der städte-, gemeinde- und spartenübergreifende Prozess landet damit nicht in Schubladen, sondern macht das Erreichte deutlich sichtbar und zeigt auf, wohin die Reise geht. "Outburst of Courage war nie nur ein Titel sondern ist Motto, Haltung und Auftrag!", so Bettina Steindl, Leiterin des Bewerbungsprozesses.

Das Büro Dornbirn plus unter der Leitung von Kulturmanagerin Bettina Steindl organisierte den gemeinsamen Bewerbungsprozess der Städte Dornbirn, Feldkirch und Hohenems und der Regio Bregenzerwald als österreichische Kulturhauptstadt Europas 2024. Am 12. November 2019 verkündete die Vorsitzende der EU Jury Cristina Farinha im Bundeskanzleramt für Kunst und Kultur in Wien, dass Bad Ischl mit dem Salzkammergut den Titel erhält. In Vorarlberg wurde sodann im Jahr 2020 die Entscheidung getroffen, die Gemeindekooperation Dornbirn plus in der bisherigen Form nicht weiterzuführen. Die Kooperationspartner_innen werden im Sinne der Bewerbung die entsprechenden und die eigene Stadt und die Regio betreffenden Projekte umsetzen bzw. erarbeiten. Dem Team ist es wichtig, den Bewerbungsprozess nun transparent zu dokumentieren, die erarbeiteten Projekte, Konzepte und Visionen öffentlich zugänglich zu machen und Nachhaltigkeit aus den einzelnen Städten und der Regio darzulegen.

Die Bürgermeister der Städte Dornbirn, Feldkirch, Hohenems Andrea Kaufmann, Wolfgang Matt, Dieter Egger und der Obmann der Regio Bregenzerwald Guido Flatz sind sich einig: "Die in rund vier Jahren gemeinsam erarbeiten Überlegungen, die künstlerischen und kulturellen Projekte und die neuen Ansätze zu übergreifenden Kooperationen unserer Städte und Gemeinden, die durch diesen Prozess entstanden sind, sind sehr wertvoll für die gesamte Region. In diesem Sinne soll in jeder Stadt und Gemeinde und punktuell natürlich übergreifend und gemeinschaftlich weitergearbeitet werden."

Künstler_innen, Politiker_innen, Partner_innen und Kritiker_innen des Bewerbungsprozesses sowie Expert_innen aus Kunst, Kultur und Wirtschaft kommen in der Publikation zu Wort. "Für diese Dokumentation haben wir Wegbegleiter_innen um ihren Blick und ihre Einschätzung gebeten. Zugewandt oder kritisch, frei in ihren Inhalten und Aussagen, keiner kuratorischen Vorgabe folgend. Die Dokumentation ist eine Absichtserklärung an Europa um zu zeigen, welche Schätze Vorarlberg in Form von engagierten, mutigen und einzigartigen Menschen hat." so Bettina Steindl, Leiterin von Dornbirn plus Feldkirch Hohenems Bregenzerwald, über die Inhalte der Publikation.

Prof. Martin Selmayr, Vertreter der europäischen Kommission in Österreich, bestätigt das Wirken von Dornbirn plus in seinem Beitrag "Europa braucht mehr Mutausbrüche": "Der Zusammenschluss von Dornbirn, Feldkirch, Hohenems und dem Bregenzerwald zeigt auf regionaler Ebene vor, wie Europa gelebt und gestärkt werden kann. In dem engagierten Gemeinschaftsprojekt finden sich auch die Prioritäten der Europäischen Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen wieder: das Überwinden von Trennendem und das Zusammenwachsen der Regionen, ein Miteinander in Vielfalt und über Generationen hinweg, das harmonische Zusammenspiel von Land, Natur und Mensch, neue Ideen in Sachen Mobilität und Architektur. Vier Vorarlberger Gemeinden bilden das Fundament des Projekts 'Outburst of Courage', und auch für Europa ist das Miteinander alternativlos."

Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer ergänzt in ihrem Vorwort: "… Dornbirn plus hat sich auf die Suche nach den dringlichsten Fragen unserer Zeit begeben und wendet sich den Themen Digitalisierung, Klimawandel, Stellung von Frauen und dem sozialen Zusammenleben zu. Die Kulturstrategie, die sich räumlich über Dornbirn, Feldkirch, Hohenems und den Bregenzerwald, und zeitlich bis ins Jahr 2030 erstreckt, beweist großen Willen und Leidenschaft für die langfristige Kulturentwicklung in der Region. Die Jury durfte bei ihrem Besuch vor Ort begeisterte und engagierte Menschen kennenlernen, die den europäischen Gedanken auf vielfältige und berührende Art und Weise lebendig werden ließen."

In der Dokumentation sind weiters Schreibbeiträge von Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museum Hohenems, der über den "Mut zum Ausbruch" schreibt, von Mirjam Steinbock, Geschäftsführerin IG Kultur Vorarlberg über "Europa zuhören. Erinnerungen an einen intensiven Prozess, der weitergeht", von Stefania Pitscheider Soraperra "Dornbirn plus als Motor für Geschlechtergerechtigkeit. Eine verpasste Chance für den Bregenzerwald", vom Jurymitglied und Künstler Dominik Nostitz "Vom mutigen Scheitern!", ein Interview zwischen Bettina Steindl und Winfried Nussbaummüller, Leiter der Kulturabteilung des Landes Vorarlberg, und Beiträge der ehemaligen Mitbewerber_innen Bad Ischl und St. Pölten enthalten. Den Leser_innen werden Einblicke hinter die Kulissen anhand von Zahlen, Daten, Fakten und mit Beiträgen des Teams, dem Beratungsteam und den Kulturabteilungen gegeben.

Ebenso wird die Zukunft verhandelt und dargestellt zu welch nachhaltigen Bestrebungen der Bewerbungsprozess in den einzelnen Städten und der Regio geführt hat. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann für Dornbirn: "Ein Meilenstein für die kulturelle Entwicklung der Stadt Dornbirn ist die Umsetzung der im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung erweiterten Kulturstrategie sowie Projekte aus dem Bidbook wie das europäische Orgelkonzert 'Opus Magnum Europaeum' oder das gemeindeübergreifende Projekt 'Spot on' ...!. Ebenso ist die Entwicklung des Quartiers 'CampusVäre' rund um den Standort der FH Vorarlberg und der Postgarage zu einem Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft ein wichtiger Schritt in die Zukunft." In Feldkirch wird die Nachhaltigkeit aus der Bewerbung im Humanismus-Schwerpunkt und der Neupositionierung des Palais Liechtenstein deutlich. Ebenso konnte ein Artist-in-Residence-Projekt entwickelt werden, für das im mittelalterlichen Pulverturm ein Atelier eingerichtet wurde, das von Künstler_innen aus europäischen Kulturhauptstädten genutzt werden kann. Hohenems bereitet in Partnerschaft mit Feldkirch, Lustenau, dem Land Vorarlberg und weiteren Einrichtungen unter dem Titel "Über die Grenze – Fluchtstationen in Vorarlberg 1938 bis 1945" einen Radweg entlang der Grenze vom Bodensee bis zum Piz Buin vor. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Etablierung des Vorarlberger Literaturhauses in der ehemaligen Rosenthal-Villa, ebenso das Projekt "Europe in a Nutshell" aus dem Bidbook sowie die Erstellung eines Kulturleitbildes für die Stadt. Im Bregenzerwald wurde über den Bewerbungsprozess eine Kulturkoordinationsstelle geschaffen, die die Entwicklung einer Kulturvision und die wissenschaftliche Aufarbeitung und Dokumentation des Erbes der Bregenzerwälder Barockbaumeister zur Aufgabe hat.

Mit der Publikation wird ein Prozess, der in seiner Geschichte einzigartig ist in Vorarlberg, nachhaltig dokumentiert und aufgearbeitet. "Mutig werden wir uns auch weiterhin dem Bestreben nach der besten Zukunft von allen widmen – mit und über die Mittel von Kunst und Kultur." so Bettina Steindl.