Industrieschauplätze im Walgau

Die Artikleserie "Industrieschauplätze im Walgau" der Historikerin Barbara Motter vermittelt Hintergrundwissen zu einer der ältesten Industrieregionen Österreichs auf "Kulturgut Walgau". In der ländlichen Industrielandschaft Walgau und in Vorarlberg insgesamt entstand nicht nur ein großes Zentrum, sondern fast alle Gemeinden wurden zu Schauplätzen.

An den einzelnen Standorten lässt sich die gesamte wirtschaftliche Entwicklung des Landes erzählen, die Hochkonjunkturphasen, Naturkatastrophen und Stagnationszeiten. Die ehemaligen Industrieschauplätze im Walgau sind besondere Erinnerungsorte, manche werden noch immer als Wirtschaftsstandort genutzt, andere wieder wurden zu Wohn- und Geschäftsparks, einige sind ganz verschwunden. Fabriken und ihre Areale, die Siedlungsentwicklung generell sowie der Ausbau der gesamten Infrastruktur, wie Straßen, Bahnlinien, Energieversorgung und Wasserbau, sind Teil einer in den letzten 200 Jahren entstandenen Kulturlandschaft.

"Der Walgau zählt zu den ältesten Industrieregionen in Österreich. Die ersten Textilfabriken entstanden ab den 1820er-Jahren. Wie in Vorarlberg insgesamt und in der benachbarten Schweiz und Baden-Württemberg entwickelte sich im frühen 19. Jahrhundert eine sogenannte ländliche Industrielandschaft. Es gab kein großes Zentrum, wo sich die Fabriken konzentrierten, sondern fast alle Gemeinden wurden zum Schauplatz. Die Industrialisierung fand buchstäblich mitten in der Agrargesellschaft der Region statt, wodurch eine spezielle Kulturlandschaft entstand. Die noch existierenden Fabriksstandorte im Walgau sind unabhängig von ihrer heutigen Nutzung besondere Erinnerungsorte, an denen sich der grundlegende Wandel der Lebens- und Arbeitsverhältnisse der letzten 200 Jahren erzählen lässt." (Barbara Motter)

"Industrieschauplätze im Walgau"
von Barbara Motter
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Erscheint in regelmäßigen Abständen auf Kulturgut Walgau