Die Wohltat des Badens in der Kunst

16. April 2010
31.01.2010 bis  25.04.2010
Bildteil

Das Ritual des Badens ermöglichte es den Künstlern durch die Jahrhundert, die Erotik des Nackten in einer natürlichen Schamlosigkeit darzustellen. Das Museum Ahlen zeigt in seiner aktuellen Ausstellung noch bis zum 25. April 2010 rund 140 Werke, die dokumentieren, wie sich die Badekultur seit dem Mittelalter verändert hat.

Baden als Sozialgeschichte: "Das Badezimmer ist das jüngste Zimmer in unseren Wohnungen", sagt Martina Padberg, die die Ausstellung "Intimacy! Baden in der Kunst" kuratiert. Früher wuschen die Menschen sich gemeinsam in Badehäusern. Die erste Badewanne stand dann meist in der Küche.

Anhand der künstlerischen Impressionen lassen sich die kulturelle Vorstellungen über Hygiene und Sauberkeit, aber auch über Schönheit, Sexualität und Religion durch die Jahrhunderte ablesen. So ranken sich beispielsweise berühmte Geschichten aus der Bibel und der antiken Mythologie um das Motiv des Badens, so etwa "Susanna im Bade", der biblischen Bathseba oder der römischen Jagdgöttin Diana, die den Jäger Aktaion in einen Hirsch verwandelte und von seiner eigenen Hundemeute töten ließ, nachdem er sie nackt beim Bade gesehen hatte.

Insgesamt sind Werke von genau 92 Künstlerinnen und Künstler vom späten Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart für diese Schau aus Museen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Finnland und den USA, aus großen öffentlichen Sammlungen und aus bedeutenden Privatsammlungen zusammengetragen worden. Die Objekte umfassen klassische Ölgemälde, Zeichnungen, Druckgraphik, Skulpturen, Fotografien, Videos und komplexe Installationen.

Zu sehen sind unter anderem Arbeiten von Stephan Balkenhol, Max Beckmann, Hans Sebald Beham, Joseph Beuys, Karl Bohrmann, Pierre Bonnard, Fernando Botero, Luise Bourgois, Gustave Caillebotte, William N. Copley, Gregory Crewdson, Edgar Degas, Albrecht Dürer, Eric Fischl, Xenia Hausner, David Hockney, Mary Kelly, In Sook Kim, Ernst Ludwig Kirchner, Marie-Jo Lafontaine, Wihelm Lehmbruck, Jules Migonney, Alyssa Monks, Bettina Rheims, Saul Steinberg, Norbert Tadeusz, Toyokuni Utagawa, Félix Vallotton, Bill Viola und Qingsong Wang.

Zur Ausstellung erscheint im Verlag Wienand ein umfangreicher Katalog (deutsch/englisch) mit Beiträgen zur Kultur- und Kunstgeschichte, zur Badekultur in Japan und im Orient, zum Bad als Tatort im Film und zur Wellness-Kultur.

Intimacy! Baden in der Kunst
31. Januar bis 25. April 2010
Di bis So 11.00 - 18.00 Uhr
Donnerstag 11.00 - 20.00 Uhr

Kunstmuseum Ahlen
Museumsplatz 1
D 59227 Ahlen
T 0049 (0)2382 9183-0
F 0049 (0)2382 9183-83