Aus der Studentenbewegung der späten 60er Jahre entwickelte sich 1970 die RAF. Auf die "Gewalt gegen Sachen" folgte bald die "Gewalt gegen Personen", die 1977 im "Deutschen Herbst" ihren blutigen Höhepunkt erreichte.
Im Gangsterfilm der frühen 1930er Jahre verkehrte sich die Perspektive. Im Mittelpunkt steht nicht die Jagd nach einem Verbrecher, sondern der Verbrecher selbst. In seinem Angriff auf die bürgerliche Gesellschaft steht er einerseits zwar in Opposition zum amerikanischen Traum, erweist sich in seinem Streben nach Aufstieg aber letztlich nur als Kehrseite der Medaille.
In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelten die Kritiker der französischen Filmzeitschrift "Cahiers du Cinéma" die "politique des auteurs". Den Regisseuren mit einer persönlichen Handschrift, so genannten "auteurs", stellten sie die "réalisateurs" gegenüber. Geprägt hat diese Unterscheidung die Filmgeschichtsschreibung und auch den heutigen Blick auf das Kino.
Mit glasklaren kühlen Beziehungsanalysen hat der Italiener Michelangelo Antonioni Mitte der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts zumindest die Kritiker begeistert. Im Zentrum beinahe aller seiner mit unübertrefflicher formaler Eleganz inszenierten Filme stehen dabei Beziehungsunfähigkeit, Entfremdung und das sinnentleerte Leben in der modernen Wohlstandsgesellschaft.
Mit seinem "Ranown"-Zyklus hat Budd Boetticher in den 1950er Jahren den Western erneuert: Lakonisch geht da ein von Randolph Scott gespielter Cowboy seinen Weg und die Handlung ist so auf Archetypisches reduziert wie die Titel, die da wären "Ride Lonesome", "Comanche Station" oder "The Tall T". – Zeitlos modern sind diese kleinen Meisterwerke durch ihre Lakonie und Knappheit.
Nicht nur "On the Road", mit Pferd oder Auto unterwegs, sind Filmfiguren seit den Anfängen des Kinos, sondern immer wieder spielte und spielt auch die Eisenbahn eine große Rolle. – Einige bruchstückhafte Notizen zu Motiven und Spielarten des "Railroad-Movie".
Mit der Entwicklung der Filmsprache und gleichzeitiger Zunahme des Verlangens nach oberflächlichem Entertainment wird die Kluft zwischen Mainstream-Kino und künstlerisch anspruchsvollem Film größer.
Seine Anfänge und gleichzeitig auch seine Blüte hatte der Slapstick in der Stummfilmzeit. Dies überrascht freilich wenig, da der Dialog in dieser Komödiengattung keine Rolle spielt und Komik allein durch die körperbezogene Aktion entsteht.
Schon während des Zweiten Weltkriegs kam in Italien eine filmische Bewegung auf, die nicht nur das europäische Nachkriegskino prägte. Im Neorealismus wandte sich eine junge Generation von Regisseuren von den eskapistischen Dramen und Komödien der Mussolini-Ära ab und dem Alltag der einfachen Menschen zu.
Mit »Prima della rivoluzione« nahm der 1940 geborene Bernardo Bertolucci 1964 die 68er-Bewegung gewissermaßen vorweg. Kritische Studien zur Lage des Bürgertums kennzeichnen sein Frühwerk, ehe ihm der Erfolg von »L´ultimo tango a Parigi« die Türen zu Großproduktionen wie »1900« oder »The Last Emperor« öffnete.