Wie kein anderer US-Regisseur der 30er und 40er Jahre knüpfte Preston Sturges an die Stummfilmtradition von Charlie Chaplin, Buster Keaton und Harold Lloyd an. Bissig übte er nicht nur an der US-Gesellschaft Kritik, sondern auch am Kino selbst.
Als wortkarger Killer in den Italo-Western von Sergio Leone stieg der am 31. Mai 1930 in San Francisco geborene Clint Eastwood in den 60er Jahren zum Weltstar auf. Ab den frühen 70er Jahren setzte er sich auch selbst auf den Regiestuhl – und setzte sich zunehmend auch kritisch mit amerikanischen Mythen, mit seinem eigenen Altern und seinen eigenen frühen Rollen auseinander.
Wie in keinem anderen Medium können im Kino Wunschvorstellungen Wirklichkeit werden. So eignet sich der Film zur Präsentation alternativer gesellschaftlicher Entwürfe, kann historische Beispiele reinszenieren oder Utopien in der Zukunft Realität werden lassen.
Seit der Stummfilmzeit erfreut sich die Legende von Robin Hood bei Filmproduzenten und Regisseuren größter Beliebtheit. Von Douglas Fairbanks bis Russell Crowe spannt sich der Bogen der Stars, die den edlen Räuber von Sherwood Forest spielten. Ein fixes Repertoire an Figuren und Szenen kennzeichnet die meisten Verfilmungen, aber es gibt auch einige Ausreißer.
Zusammen mit Roberto Rossellini und Luchino Visconti bildet der 1901 (nach anderen Quellen 1902) geborene Vittorio de Sica das Dreigestirn des italienischen Realismus. Weltberühmt machte ihn 1948 "Ladri di biciclette – Fahrraddiebe", kommerzielle Erfolge gelangen ihm in den 1960er Jahren mit Komödien mit Sophia Loren und Marcello Mastroianni.
Der 1907 geborene Franzose Henri-Georges Clouzot war ein Meister des Spannungskinos. Düstere Krimis waren seine Spezialität, mit "Le salaire de la peur" gelang ihm 1953 ein zeitloser Klassiker und sein Dokumentarfilm über Picasso ("Le Mystère Picasso") gilt immer noch als herausragendes filmisches Künstlerporträt. Das Filmpodium Zürich widmet Clouzot im April und Mai eine Retrospektive.
Kommunist und Katholik, Homosexueller und engagierter Chronist des italienischen Subproletariats. – So widersprüchlich wie Pier Paolo Pasolini als Mensch war, so kontrovers waren auch seine Filme. Das Kinok St. Gallen widmet dem großen italienischen Autor und Filmemacher aus Anlass der Premiere des Tanzstücks "Pasolini" im Theater St. Gallen von März bis Mai eine Retrospektive.
Beeinflusst vom gesellschaftlichen Umbruch, den das Ende des Ersten Weltkriegs brachte, prägte der Expressionismus um 1920 den deutschen Film. Berühmtestes Beispiel dafür ist Robert Wienes und Carl Mayers "Das Cabinet des Dr. Caligari".
Das Laute und das Spektakel wird man in den Filmen von Hirokazu Kore-eda vergeblich suchen. Der 1962 geborene Japaner versucht den Zuschauer nicht zu überwältigen und zu vereinnahmen, erzeugt dafür mit seiner ebenso geduldigen wie genauen Beobachtungsgabe eine Wahrhaftigkeit, die zutiefst bewegt.
Neben Murnau und Lang wurde Georg Wilhelm Pabst mit Filmen wie "Die freudlose Gasse" oder "Die Büchse der Pandora" zum dritten großen Regisseur des deutschen Stummfilms. Dem Expressionismus setzte er mit seinem Werk aber Realismus und einen genauen sozialkritischen Blick entgegen, der auch seine meisterhaften ersten Tonfilme kennzeichnet.