Zuhause

7. Mai 2016 Bernhard Sandbichler
Bildteil

… ist Carson Ellis in Portland, Oregon, auf einem Bauernhof mit einer Katze, zwei Lamas und zwei Ziegen, einem Schaf, acht Hühnern, einer Schleiereulenfamilie und einer Unmenge Baumfröschen. Ja, und ihrer eigenen Familie, der sie eine der schönsten "Homestorys" von der Welt widmet.

1. Die Story: Carson Ellis erzählt von der ganzen Welt, von den irdischen und außerirdischen Behausungen - man sieht, wie ein "Mondianer" wohnt - und landet am Schluss beim Gegenüber: "Wo bist du zuhause? Wo wohnst du?", fragt sie auf der letzten Seite. Spätestens hier geht die Geschichte in den LeserInnen weiter.

2. Die Helden: Was wohnt und haust, bekommen wir hier querbeet und querkontinental, subterran und submarin zu Gesicht - ganz ohne
Sensationslüsternheit und Kitsch. Neue Einblicke in ein altes Menschheitsthema.

3.-5. Der Sound, coole Bilder und coole Wörter: All das ist hier so fein verwoben, in 29 kurzen Sätzen und 26 großformatigen Illustrationen! Der Stil in Wort und Bild ist klar und plan: eine unverkopfte, und doch gewitzte Simplizität, die man sofort lieb gewinnt!

6. Zum Nachdenken: Essen, Unterkunft, Sicherheit - wer sie nicht hat, so schreibt Carson Ellis an Thanksgiving 2015 auf ihrem Blog, dem gilt ihr Herzensleid.

7. Die Autorin: Dass Liebe in ihrem Leben eine große Sache ist, merkt man diesem Buch an, das sie ihren Kindern Hank und Milo und ihrem Mann, dem Folkmusiker Colin Meloy (The Decemberists), gewidmet hat. Gemeinsam mit ihm schuf sie als Illustratorin die Wildwood Chronicles, eine wunderbare Trilogie.

8. Das Buch: Carson Ellis: Zuhause. Aus dem Englischen von Thomas Bodmer. Zürich: NordSüd Verlag 2016, 48 Seiten, 16,50 Euro