Zeichnung heute - Die Sammlung des Basler Kupferstichkabinetts

Das Kupferstichkabinett Basel bewahrt rund 300'000 Werke aus sieben Jahrhunderten. Durch Schenkungen und Ankäufe wächst die Sammlung stetig. Das Kunstmuseum Basel zeigt nun rund 200 zeitgenössische Zeichnungen, die mehrheitlich in den letzten zehn Jahren dazugekommen sind. Sie stammen von Michael Armitage, Martin Assig, Silvia Bächli, Miriam Cahn, Róza El-Hassan, Pélagie Gbaguidi, Leiko Ikemura, Renée Levi und Maja Rieder.

Die Zeichnungen sind abstrakt oder figurativ, überlegt oder spontan. Sie behandeln Themen wie individuelle und kollektive Identität im Spannungsfeld von Kulturen und Religionen. Oder sie ignorieren mit breitem Strich und Farbe die Grenze zur Malerei.

Die Ausstellung gibt anhand einer exemplarischen Werkauswahl Einblick in die Sammlungsstrategie des Kupferstichkabinetts: Ein zentrales Anliegen ist es, größere Werkgruppen zu bilden, um ein vertieftes Verständnis einer künstlerischen Position zu entwickeln. Diese Strategie steht im Gegensatz zum so genannten enzyklopädischen Sammeln, das auf wenige Werke von möglichst vielen Künstler:innen setzt. Dank kontinuierlich aufgebauten Werkgruppen kann die Ausstellung einzelnen Zeichner:innen ganze Räume widmen.

Von Silvia Bächli, Miriam Cahn und Leiko Ikemura sind seit den frühen 1980er Jahren grosse Konvolute zusammengekommen. Diese basieren nicht nur auf Ankäufen, sondern auch auf gemeinsamen Ausstellungsprojekten, einem regelmässigen Austausch im Laufe der Jahre und vertrauensvollen Beziehungen zu Sammler:innen und Stiftungen. Renée Levi und Maja Rieder hingegen sind erst seit kurzem mit kleineren Werkgruppen in der Sammlung vertreten.

Seit einigen Jahren ist das Kunstmuseum Basel ausserdem intensiv damit beschäftigt, die Auswahl von Künstler:innen diverser zu gestalten. Michael Armitage und Pélagie Gbaguidi beispielsweise haben beide afrikanische Wurzeln. Mit ihren figurativen Zeichnungen setzen sie sich auf ganz unterschiedliche Weise mit interkulturellen Fragen auseinander.

Zeichnung heute
Neu in der Sammlung
Bis 5. Januar 2025, Kunstmuseum Basel | Neubau und Hauptbau