Yonamine arbeitet mit den Medien Malerei, Zeichnung, Graffiti, Fotografie und Video, aber auch mit anderen Mitteln wie der Tätowierung, und fügt diese zu großformatigen Installationen zusammen. Insgesamt kann man seine Arbeiten als "Tagebücher" oder auch als "archäologische Forschungen" bezeichnen.
Yonamine vereint eine Reihe von Situationen, die zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und einer möglichen Zukunft oszillieren und bietet ein Konzept von Zeit an, das sich einer Begrenzung entzieht. Vergleichbar der Sprache eines Reggae-DJs, erinnert seine Arbeit an das Konzept des Zurückspulens, des intensiven Bezugs auf die Vergangenheit, das sich aber zugleich in der Gegenwart verortet.
Die Art und Weise, wie er seine Arbeiten konstruiert (wie ein Puzzle), sowie der Prozess deren zufälliger Akkumulation und Fragmentierung vermag uns viel über unseren eigenen Zustand zu erzählen; darüber, dass wir heute alle fragmentierte Identitäten haben, gleichsam wie zerbrochene Spiegel, kontinuierlich bewegliche, fragile Identitäten, die mehreren, unterschiedlichen Arten von Gewalt unterworfen sind.
Erstmals in Österreich präsentiert Yonamine im Salzburger Kunstverein eine Auswahl seiner wichtigsten Arbeiten der letzten Jahre und entwickelt zusätzlich für den Großen Saal des Salzburger Kunstvereins eine raumgreifende Installation.
Yonamine wurde 1975 in Luanda, Angola geboren. Derzeit lebt und arbeitet er in Lissabon und Luanda. Zunächst bedingt durch den Krieg in Angola, später auf eigenen Wunsch wechselte Yonamine häufig seinen Wohnort und lebte in Zaire (heute Demokratische Republik Kongo), Brasilien, Angola, Portugal und Großbritannien. Yonamine war bisher auf zahlreichen internationalen Biennalen und Ausstellungen vertreten, u. a. bei der 29ª Bienal de São Paulo, 2010; der 9. Sharjah Biennial, 2009; der 10. Havana Biennial, Kuba, 2009; "Transverse", Centro Atlantico de Arte Moderno (CAAM), Las Palmas, 2008; "Check List Luanda Pop", Afrikanischer Pavillon, 52. Biennale di Venezia Biennale, 2007; "Replica and Rebellion", Museum of Modern Art of Bahia, Salvador, 2006.
Yonamine. No Pain
19. Juli bis 16. September 2012