Wozu hat man eine Freundin?

2. Juni 2018 Bernhard Sandbichler
Bildteil

Na, zum Beispiel damit sie einem Beine macht. Ganz so ist es nicht im Buch von Rose Lagercrantz - eigentlich besser! Wie? Lesen!

1. Die Story: Dies ist eine Geschichte von Mädchenfußball, vom Trainieren ("Wir spielen nicht, wir trainieren.") und davon, wie man ein Fußballmatch durch einen "Blitzwechsel" doch noch dreht. Richtig: Eine magische Mundharmonika spielt auch noch eine Rolle. Kurz: Es geht darum, eine Sache durchzuziehen und sich nicht von Vorneherein aufzugeben.

2. Die HeldInnen: Cäcilie ist nicht der sportlichste Name, eher ein musikalischer. Ihre beste Freundin heißt - Melody. Die eine, Mello, ist eine fanatische Fußballerin (U 10 oder so), die andere hat zwei unterschiedlich lange Beine. Laufen ist nicht ihr Ding, aber sie schreibt wunderschöne Geschichten und erzählt uns auch gleich die, die wir hier lesen. Das ist die musische Cäcilie.

3. Der Sound: Am Beginn klingt das dann so: "Es fing damit an, dass Melody neu in unsere Klasse kam und wir unsere Namen herunterrattern mussten."

4. Coole Bilder: Wer über die gebürtige Chikagoer Illustratorin Karen Krings Bescheid wissen will, kann sich hier informieren. Ihre Figuren sind sympathische Schlanke mit runden Köpfen und fürwitzigen Nasen, die Kleinen wie die Großen: eine he(i)lle Welt, die sich schon mal verdunkeln kann.

5. Coole Wörter: "Petersilie", so spötteln Leute, die’s nicht besser wissen, über Cäcilie. Mello findet den Namen "echt krass".

6. Zum Nachdenken: "Man glaubt einfach nur, dass man es kann - und schon geht es."

7. Die Autorin: "Ich erfinde nie etwas", sagt Cäcilie, "ich schreibe, wie es ist." Ob sich Rose Lagercrantz auch daran hält? Natürlich, sie macht das, aber eben auf eine besondere Art, die uns verzaubert.

8. Das Buch: Rose Lagercrantz, Karen Krings: Wozu hat man eine Freundin? Frankfurt/M.: Moritz Verlag 2018, 101 Seiten, EUR 12,30