William Kentridge. The Nose

Das Museum Haus Konstruktiv zeigt vom 4. Juni bis 6. September 2015 erstmals William Kentridge (*1955 in Johannesburg), einen der meist geachteten Künstler unserer Zeit, in einer umfassenden Einzelausstellung in der Schweiz. Kentridge firmiert im diesjährigen "Kunstkompass", der als Ruhmesbarometer der Welt der Bildenden Künstler gilt, auf Platz 8 der zehn weltweit bedeutendsten Künstler.

Im Zentrum seiner Präsentation steht die 8-teilige Videoinstallation "I am not me, the horse is not mine", die zuvor u.a. in der Tate Modern in London gezeigt wurde. Einzigartig ist, dass die Ausstellung im Museum Haus Konstruktiv erstmalig auch Werke präsentiert, die inhaltlich im Zusammenhang mit dem Werkkomplex "I am not me, the horse is not mine" entstanden und kaum bekannt sind. Dazu zählen Bronzen, Tapisserien, Zeichnungen, Collagen und Papierskulpturen.

"I am not me, the horse is not mine" basiert auf Nikolai Gogols surrealistischer Kurzgeschichte "Die Nase" von 1836, die knapp 100 Jahre später von Dmitri Schostakowitsch für eine Oper adaptiert wurde. Der Künstler selbst bezeichnet "I am not me, the horse is not mine" als Elegie auf die formale künstlerische Sprache der russischen Konstruktivisten, die in den 1930er Jahren zerstört wurde. Die Auseinandersetzung mit den konstruktivistischen Impulsen für eine gesellschaftliche Transformation findet in William Kentridges Werk nachhaltige Anklänge – eine Transformation, die auch ein Anliegen der Zürcher Konkreten war.


Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in Deutsch und Englisch mit Essays von William Kentridge, Jane Taylor und Sabine Schaschl im Verlag der Buchhandlung Walther König, der im Shop des Museums erhältlich sein wird.

William Kentridge. The Nose
4. Juni bis 6. September 2015