White Bouncy Castle

Eine der größten Kunstinstallationen für den Innenraum ist weiß und steht während des Internationalen Sommerfestivals Hamburg in den Deichtorhallen Hamburg. Die Installation "White Bouncy Castle" des international bekannten und gefragten Choreografen William Forsythe ist eine rund 30 Meter lange und 11 Meter hohe Hüpfburg in Form eines Schlosses aus weißem Plastik, aufgepumpt mit Zinnen und Türmen. Die Burg nimmt vom 13. August bis 12. September 2010 den ganzen Raum der großen Deichtorhalle ein und lässt die Besucher zu Mitspielern werden.

William Forsythe gilt als einer der führenden Choreografen weltweit. Seine Werke sind dafür bekannt, die Praxis des Balletts aus der Identifikation mit dem klassischen Repertoire gelöst und zu einer dynamischen Kunstform des 21. Jahrhunderts geführt zu haben. Mit dem "White Bouncy Castle" hat William Forsythe gemeinsam mit Dana Caspersen einen choreografischen Raum konzipiert, in dem es nur Teilnehmer, aber keine Zuschauer gibt, denn jeder Besucher ist Tänzer, Choreograf und Beobachter zugleich. Der eigens für das White Bouncy Castle komponierte Sound von Joel Ryan erkennt dabei die unterschiedlichen Bewegungen, unterscheidet zwischen schnell und langsam, schwer und leicht und beschleunigt die Bewegungen im Raum.

William Forsythe wuchs in New York auf und begann seine Ausbildung bei Nolan Dingman und Christa Long in Florida. Er tanzte mit dem Joffrey Ballet und später mit dem Stuttgarter Ballett, dessen Hauschoreograf er 1976 wurde. In den folgenden sieben Jahren schuf er neue Werke für das Stuttgarter Ensemble und Ballett-Kompanien in München, Den Haag, London, Basel, Berlin, Frankfurt am Main, Paris, New York und San Francisco. 1984 begann seine 20-jährige Tätigkeit als Direktor des Ballett Frankfurt, mit dem er Arbeiten wie "Artifact" (1984), "Impressing the Czar" (1988), "Limb’s Theorem" (1990), "The Loss of Small Detail" (1991, in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Thom Willems und dem Designer Issey Miyake), "A L I E / N A(C)TION" (1992), "Eidos:Telos" (1995), "Endless House" (1999), "Kammer/Kammer" (2000) und "Decreation" (2003) schuf.

Nach der Auflösung des Ballett Frankfurt im Jahr 2004 formierte Forsythe ein neues, unabhängiges Ensemble. Mit Unterstützung der Länder Sachsen und Hessen, der Städte Dresden und Frankfurt am Main sowie privater Sponsoren wurde The Forsythe Company gGmbH gegründet. Die Kompanie hat ihre festen Spielstätten in Dresden und Frankfurt am Main und gibt darüber hinaus internationale Gastspiele. Mit dem neuen Ensembles entstanden u.a. die Werke "Three Atmospheric Studies" (2005), "You made me a monster" (2005), "Human Writes" (2005), "Heterotopia" (2006), "The Defenders" (2007), "Yes we can’t" (2008) und "I Don’t Believe in Outer Space" (2008). Forsythes jüngste Werke werden ausschließlich von dieser neuen Kompanie entwickelt und aufgeführt, während seine früheren Arbeiten einen zentralen Platz im Repertoire praktisch aller wichtigen Ballettensembles der Welt einnehmen, wie beispielsweise Kirov (Mariinsky) Ballett, New York City Ballet, San Francisco Ballet, National Ballet of Canada, Royal Ballet Covent Garden und Ballet de l’Opéra de Paris.

White Bouncy Castle
13. August bis 12. September 2010