Weihnachtlicher Abschluss bei den Montforter Zwischentönen

Mit dem Adventkonzert gehen traditionell die Montforter Zwischentöne zu Ende, diesmal frostig und fabelhaft im Montforthaus, mit außergewöhnlichen Instrumenten und interessanter Werkauswahl – adäquat der Überschrift „Frost und Fabel“.

Noch nie gehört und gesehen: das Streichklavier. Der Pianist Sławomir Zubrzycki hat dieses Instrument, das auf Leonardo da Vinci zurückgeht, selbst konstruiert. Das eigenartige Tasten-Streichinstrument erzeugt die Tonhöhen über die Klaviatur und der Bogen funktioniert mit einem fußbetriebenen Endlosband, womit die Saiten gestrichen werden. Die Klangfarben changieren von Streichorchester, Orgel, Cembalo … faszinierend. 

Dazu zog die aus Griechenland stammende Sopranistin Aphrodite Patoulidou das Publikum mit ausdrucksvoller vokaler Gestaltung in den Bann, nur als Beispiel sei die berühmte Frost-Arie aus Henry Purcells Oper „King Arthur“ genannt, die noch einmal dramatischer als Zugabe erklang. Die Sängerin begeisterte überdies bei einem griechischen Folksong Lullaby, als sie mit Nyckelharpa durch den Saal schritt. Auch dieses aus Schweden bekannte Instrument wird mit einem Bogen gestrichen, die Seitenlängen werden mit Tasten verkürzt. Die aus Innsbruck stammende Margret Köll passte sich mit ihrer historischen Harfe hervorragend in dieses kammermusikalische Trio ein. Besonders waren auch die Stücke von Monteverdi, Dowland, Sibelius, Britten, Bennet, Szymanowski und Reger, die von Winterlandschaften und -stimmungen erzählten, mit „Maria durch ein Dornwald ging“ wurde es final auch sehr weihnachtlich.

Resümee
Die künstlerischen Leiter der Montforter Zwischentöne, Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde, ziehen nach Abschluss der zehnten Jubiläums-Ausgabe eine sehr positive Bilanz. Vor allem der dreitägige Rundgang mit „zehn Geburtstagskerzen“ zu den Wunderkammern in der Feldkircher Altstadt wurde zu einem (erwarteten) Höhepunkt. An den drei Tagen pilgerten über tausend Leute zu den Konzerten und Installationen an so noch nicht bespielten, verborgene Orte. Aus den erfolgreichen Kooperationen mit der Dommusik Feldkirch sowie der Stella- Musikhochschule entstanden zudem große, sinfonische Konzertabende, die ebenfalls auf viel Anklang beim Publikum trafen. Außerdem kamen die Montforter Zwischentöne wieder in die heimischen Wohnzimmer im ganzen Land Vorarlberg. Mit dem bereits etablierten Zwischentöne-Format „Salon Paula“ nahmen nämlich einige der diesjährigen Künstlerinnen und Künstler an privaten Küchentischen etc. mit ihren Performances Platz.

„Wir sind froh, dass wir auch im zehnten Jahr der Montforter Zwischentöne auf ein immer neugieriges und stetig wachsendes Publikum bauen konnten“, erklären die beiden Festivalleiter, und dass das Festival sich auch in seiner nächsten Dekade treu bleiben und weiter an innovativen Formaten und außergewöhnlichen Begegnungen arbeiten werde.