Warten auf Godot

Die Kunsthalle Wien zeigt in ihrem Project Space vom 19. August bis 27. September 2009 die Schau "Absence of God" von Raqib Shaw. Shaws Werk ist gleichzeitig Paradies und Hölle – überbordende Weltenschöpfung in Abwesenheit von religiösen Systemen. "Gott ist tot" wäre wohl das abendländische Äquivalent der nietzscheanischen Philosophie zu Shaws Moral befreiter Kunst der Gottesabwesenheit.

Gewalt und Perversion, Exzess und Schönheit geben sich in den ornamental und akribisch ausgearbeiteten Werken des 1974 in Kalkutta geborenen Künstlers die Hand. Seine Phantasmagorien, deren Oberflächen sich mit feinen Ziselierungen, Email, Glitter und Gold ins Blickfeld drängen, werden von hybriden Mensch-Tierwesen wie etwa dem blinden Schmetterlingsfänger bevölkert. Sie erinnern an die Dekadenz des Fin de siècle und an historische Positionen wie Holbein und Hieronymus Boschs Garten der Lüste.

Im Project Space zeigt der in London lebende Künstler neue Arbeiten aus der Serie "Absence of God" in Kombination mit der Skulptur "Adam". Es erscheint ein Ausstellungskatalog mit einem Text von Homi K. Bhabha und einem Interview mit dem Künstler von Gerald Matt und Angela Stief.


Raqib Shaw. Absence of God
Kunsthalle Wien Project Space
19. August bis 27. September 2009