Ware Dinge

Die Ausstellung "Ware Dinge – Claus Goedicke im Dialog mit Heinrich Heidersberger", die vom 11. August bis 3. Oktober 2010 in der Städtischen Galerie Wolfsburg zu sehen ist, eröffnet einen spannenden Dialog zwischen der zeitgenössischen Fotografie Claus Goedickes und der Sicht Heinrich Heidersbergers. Bei beiden stehen Alltagsgegenstände im Fokus ihrer Auseinandersetzung, die Intention ist aber jeweils eine andere.

Eine zeitgenössische Sicht auf die "Dinge" unserer Alltagswelt veranschaulichen in der Ausstellung die Arbeiten des Fotografen Claus Goedicke (*1966 in Köln). Waren es in früheren Werkgruppen Plastikgefäße, wie auch Obst und Gemüse, die er durch seine Darstellungsweise von ihrem Charakter als Ware befreite und sie somit in den Kontext jenseits des Gebrauchs überführte, so sind es in einer jüngeren Serie solche Dinge wie beispielsweise eine Scheibe Brot, ein Spüllappen, ein Stück Seife oder ein Hammer, die in Goedickes Arbeit eine Erscheinung erhalten, die gleichermaßen ihre Banalität, wie ihre Unverzichtbarkeit vermittelt. Die Darstellungsweisen der Objekte entlehnt Goedicke dabei gleichermaßen aus der Werbefotografie, wie auch der Malerei.

Die in der Ausstellung präsentierten Arbeiten von Heinrich Heidersberger (1906-2006) sind in den 1950er und 1960er Jahren für die Werbung entstanden. So zeigen diese Fotografien hauptsächlich Waren der industriellen Produktion, Gegenstände des Alltags und des häuslichen Gebrauchs wie beispielsweise Lebensmitteldosen, Schuhe, Bürobedarf, Maschinenteile, Schallplattenspieler und Fernseher. Wenngleich sie Auftragsarbeiten sind, tragen sie unverkennbar die Handschrift Heinrich Heidersberger: eine Mischung aus Tradition und Innovation, konventionellen Darstellungsweisen und künstlerischem Anspruch.

Ware Dinge
11. August bis 3. Oktober 2010