Vortrag zur Ferdinand Nigg-Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein

Begleitend zur Ausstellung "Ferdinand Nigg (1865–1949). Gestickte Moderne" hält Rüdiger Joppien am Donnerstag, 5. November, um 18 Uhr einen Vortrag im Kunstmuseum Liechtenstein. Unter dem Titel "Sticken – eine Kunst der Männer?" stellt der Kunsthistoriker und Kunstgewerbe-Spezialist Betrachtungen zum Stickwerk Ferdinand Niggs und anderer Künstler des 20. Jahrhunderts an.

Wann genau Ferdinand Nigg erste Stickereien geschaffen hat, gehört zu den ungeklärten Fragen in Zusammenhang mit seinem Werk. Joppien verortet die Entwicklung von Niggs Stickkunst im Kontext einer Zeit der Rückbesinnung auf traditionelle Handwerkstechniken und vergegenwärtigt, dass im 19. und 20. Jahrhundert das Sticken ein wichtiger Aspekt künstlerischen Selbstverständnisses war. Zweites zentrales Thema seines Vortrags ist die Hinwendung Niggs zu sakralen Themen, die einherging mit der Herausbildung eines flächigen, reduzierten Stils und dem zunehmenden Rückzug aus der Öffentlichkeit.

Rüdiger Joppien studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Anglistik. Er war zunächst im Kunstgewerbemuseum Köln tätig, bevor er von 1987 bis 2011 die Abteilung Jugendstil und Moderne am Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, leitete. Auf dem Gebiet des Kunsthandwerks und des Designs des 19. und 20. Jahrhunderts, der Malerei und der Fotografie hat Joppien zahlreiche Werke veröffentlicht. Er ist Honorarprofessor am Kunsthistorischen Seminar der Universität Hamburg und arbeitet seit seiner Pensionierung 2011 als freier Autor und Kurator.