Von Kunstschaffenden gestaltete Spielkarten

Spielkarten haben seit jeher Künstlerinnen und Künstler inspiriert. Das Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen besitzt die bedeutendste Spielkartensammlung der Schweiz, darunter eine Vielzahl von Karten, die von Kunstschaffenden gestaltet wurden. In einer Sonderausstellung präsentiert das Museum Spielkarten vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Sie tragen die Handschrift ihrer Gestalter:innen und spiegeln die gesellschaftlichen, ökonomischen und ästhetischen Strömungen ihrer Zeit wider.

Seit ihrer Verbreitung im mittelalterlichen Europa durchlaufen Spielkarten wie andere Gebrauchsgegenstände einen Lebenszyklus: Sie werden entworfen, produziert und genutzt – und schließlich entsorgt. Die in der Ausstellung gezeigten Exemplare entgingen jedoch diesem Schicksal: Als kulturhistorisch bedeutsam wurden sie aufbewahrt und gelangten als sogenannte Künstler-Spielkarten in die Museumssammlung.

Das Museum zu Allerheiligen präsentiert erstmals eine Auswahl dieser Werke an der Schnittstelle von Kunst und Alltagskultur. Zu sehen sind die bekanntesten Kartenspielarten – darunter Tarock, Skat, Quartett und Jass – sowie verschiedene Herstellungstechniken.

Zu den vertretenen Künstlerinnen und Künstlern zählen renommierte Namen wie Félix Vallotton, Ditha Moser, Jean Dubuffet, HR Giger und Niki de Saint Phalle. Damit Spielkarten bespielbar sind, müssen sie ein gut lesbares Farbsystem sowie klar unterscheidbare Zeichen und Figuren aufweisen. Trotz dieser Anforderungen reizt das handliche Format Künstlerinnen und Künstler immer wieder zu gestalterischen Experimenten. Die Auseinandersetzung mit traditionellen Kartenspieltypen bietet nicht nur die Möglichkeit zu originellen Neuinterpretationen, sondern auch Raum für Reflexionen über gesellschaftliche Normen und utopische Vorstellungen – auf Vorder- wie Rückseiten der Karten.

SpielKartenKunst
bis 4. Jänner 2026