Von Bildern. Strategien der Aneignung

Die Ausstellung "Von Bildern. Strategien der Aneignung" vom 29. August 2015 bis 24. Januar 2016 im Kunstmuseum Basel zeigt Kunst, die auf der Aneignung existierender Bilder basiert – gleich, ob diese Bilder dem Bereich der bildenden Kunst oder den Massenmedien entnommen wurden. Technisch gesehen gibt es zahlreiche Möglichkeiten und Verfahren des Aneignens.

Dazu gehört zum Beispiel das erneute Abfotografieren bestehender Aufnahmen, wie es bei den frühen Wieder-Fotografien von Zeitschriftenwerbungen durch Richard Prince oder von Bildern aus Kunstkatalogen durch Sherrie Levine der Fall ist. Dabei geht es nicht um das Kopieren der Vorlage, sondern um die besondere Differenz zum Original. Aneignung bedeutet, dem in Besitz genommenen Material ein eigenes Interesse einzuschreiben. Prince vertauscht z. B. bewusst Tages- und Kunstlichtfilme, um Effekte der Verfärbung zu erzielen.

Oft verlaufen Aneignungsprozesse in der zeitgenössischen Kunst auch durch die Übertragung von Bildern von einem Medium auf ein anderes: Nina Könnemann beispielsweise filmt ein Filmplakat, das solchermassen selbst zum Filmmotiv wird.Die Übertragung von Bildern zwischen verschiedenen Medien findet im weiteren Sinne auch statt, wenn zum Beispiel Harun Farocki die Herstellung eines Centerfold-Fotos für die Zeitschrift Playboy filmisch dokumentiert. "Von Bildern" betrachtet damit unterschiedliche Strategien der Aneignung als eine Form des Diskurses mit Bildern über Bilder.

KünstlerInnen: John Baldessari, Marcel Broodthaers, Harun Farocki, Andrea Fraser, Nina Könnemann, Louise Lawler, Sherrie Levine, Hilary Lloyd, Michaela Meise, Richard Prince und Cindy Sherman.


Von Bildern. Strategien der Aneignung
29. August 2015 bis 24. Januar 2016
Museum für Gegenwartskunst, 1. Obergeschoss