Rund zehn Jahre nach der Jubiläumsausstellung zum 100-jährigen Bestehen der Grafischen Sammlung präsentiert das Kunsthaus Zürich nun seine wertvollsten Druckgrafiken.
Um die Druckgrafik ranken sich bis heute Missverständnisse. Ist ein solches Werk überhaupt als Original zu werten? Warum gibt es nicht nur ein Exemplar, sondern mehrere? Das Kunsthaus Zürich zeigt, dass die Druckgrafik ein eigenständiges künstlerisches Ausdrucksmittel ist und nicht nur ein Mittel zur Vervielfältigung von Bildideen. Die Arbeit mit Druckschwärze und das daraus resultierende Spiel von Hell und Dunkel bringen Werke hervor, die in ihrer Wirkung einzigartig sind.
Die Sammlung des Kunsthauses Zürich ist eine wahre Schatzkammer der Druckgrafik. Sie umfasst die Werke der wichtigsten Vertreter der älteren Kunst, angefangen bei Albrecht Dürer über Rembrandt van Rijn bis hin zu Francisco de Goya. Gezeigt werden virtuose Radierungen und Holzschnitte, die das Motiv und die technische Meisterschaft in den Fokus rücken. Die Präsentation folgt keiner strengen Chronologie, sondern ist nach Techniken gruppiert. So wird deutlich, wie dieselbe Technik über Jahrhunderte hinweg ganz unterschiedliche Ausdrucksformen hervorbrachte. Zugleich zeigt sich, wie neue technische Möglichkeiten Künstlerinnen und Künstler zu neuen Themen und Bildlösungen inspirierten.
In der Moderne entfaltet die Druckgrafik ihre ganze Bandbreite, sei es in Werken von Käthe Kollwitz, Mary Cassatt oder Dieter Roth. Es wird mit unterschiedlichsten Techniken und verschiedenen Druckzuständen experimentiert. Auch dem Format scheinen keine Grenzen mehr gesetzt zu sein. Davon zeugt etwa das monumentale Selbstporträt von Chuck Close mit den beeindruckenden Maßen 137 × 103 cm.
Das Kunsthaus verzichtet in dieser Ausstellung jedoch bewusst auf eine Größenhierarchie, denn oft liegt der Reiz einer Druckgrafik in den kleinsten Details.
Druck gemacht! Meisterwerke auf Papier von Albrecht Dürer bis Dieter Roth
31. Oktober 2025 bis 25. Januar 2026