Von Acopan bis Zinne

25. August 2008
Bildteil

Zum 14. Mal geht das Filmfest St. Anton am Arlberg über die Bühne. Naturgemäß stehen die Berge im Mittelpunkt, und mit ihnen der Mensch, der das Abenteuer auf ihnen sucht. Dabei spannt sich ein Bogen von den fünfziger Jahren, als Edmund Hillary und Sherpa Tenzing als erste Menschen auf dem Mount Everest standen und die Kletterer Hasse, Brandler, Lehne und Löw die Direttissima an der Großen Zinne durchstiegen bis zu den extremsten Unternehmungen unserer Zeit.

The Bergell Project: Zwei Skifahrer, Lorraine Huber und Martin "Mcfly" Winkler, treffen den Speedflyer Mike Schönherr dort, wo die Schweizer Bergwelt völlig einsam und abgeschieden von der Welt ist. Winter am Forno-Gletscher, das Bergell, tief verschneit. Der österreichische Filmemacher Harry Putz macht daraus fantastische Bilder: vom Skifahren und vom Fliegen auf der 3366 Meter hohen Cima di Rosso. Am Dienstag, 26.08. ist Weltpremiere; sein Film wird das 14. Filmfest St. Anton eröffnen.

Anschließend ist Ines Papert, die 34jährige deutsche Weltmeisterin im Eisklettern, zum Plaudern über Gebirge, Reisen in ferne Länder und Expeditionen geladen. Auf Zelluloid wird man sie dann im Fels der Großen Zinne (10. Grad Nordwand) bewundern können. Und dann gibt’s eine filmische Hommage an Sir Edmund Hillary, den Erstbesteiger des Mount Everest, der heuer im Jänner verstorben ist. Zum Ende des ersten Festivaltages wird es dann mit Sylvia Rothes Dokumentarfilm "Einer trägt des anderen Last" leise: Schweizer Haftinsassen, die Schwerstbehinderte ins Hochgebirge befördern.

Aber zurück zum Spektakel, zurück zu den Zinnen, zurück in der Zeit: Vor 50 Jahren haben vier Kletterer die Große Zinne in den Sextener Dolomiten erstmals in der Direttissima durchstiegen. Zwei der Pioniere, Dietrich Hasse und Lothar Brandler, werden beim Festival sein, von Brandler, dem international bedeutendsten Bergfilmer der 60er und 70er Jahre werden Klassiker wie "Phänomen Klettern", "Die europäische Seilschaft" und "Inferno am Montblanc" zu sehen sein.

Ja, und dann sind da noch der legendäre Rot-Punkt-Kletterer Kurt Albert und weitere zwei Dutzend Filme, vom Extremen ("Waterfall Cayak"), über das Alltägliche ("Schafskälte" – Jungbauern zwischen Kuhstall und Disco) bis hin zu Norbert Lechners "Toni Goldschwascher". Am Veranstaltungsort, dem Arlberg-well.com, zeigt Sepp Mallaun eine Auswahl seiner Freerider-Fotos. (bs)


14. Filmfest St. Anton am Arlberg
Berge – Menschen – Abenteuer
26. bis 30. August 2008