Vergangenes Begehren

In einer Zeit der beschleunigten Geschichte in Folge von gravierenden soziokulturellen Veränderungen, politischem Wandel oder auch technologischer Evolution wird die Rekonstruktion der eigenen Vergangenheit zur Basis einer fragilen Identität. Dabei stellt sich die Frage nach dem Unbewussten der Geschichte: Wie prägt das Psychische unsere historischen Erzählungen und das kollektive ebenso wie individuelle Gedächtnis?

Von dieser Frage ausgehend zeigt die Ausstellung Vergangenes Begehren zehn internationale Künstlerinnen und Künstler, deren Zugangsweisen sich von dokumentarischen und historiografischen Prinzipien deutlich unterscheiden, indem sie die persönliche Bedeutsamkeit von Geschichte ins Zentrum stellen. Die spezifischen Perspektiven, die in der Ausstellung fotografisch, filmisch, zeichnerisch ebenso wie skulptural und räumlich-szenografisch umgesetzt sind, ermöglichen dabei einen kulturell differenzierten Blick auf die Psychologie von Geschichte und Erinnerung.

KünstlerInnen: Yael Bartana (IL), Ulla von Brandenburg (D), Chen Chieh-Jen (TW), Martin Gostner (AT), Franz Kapfer (AT), Anne-Mie Van Kerckhoven (BE), David Maljković (HR), Rosell Meseguer (ES), Lorraine O"Grady (US), Margaret Salmon (US)

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog: "Vergangenes Begehren." Textbeiträge (dt. / engl.) von Julia Brennacher, Lotte Dinse, Beate Ermacora, Christina Nägele, Jürgen Tabor und Moshe Zuckermann; Kerber Verlag, Bielefeld/Leipzig/Berlin 2011

Vergangenes Begehren
15. Oktober bis 4. Dezember 2011