Typisch Japan

Blühende Kirschbäume, Lotosblüten, Geishas im Kimono, stille Tempelstätten: Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zeigt aus seiner Sammlung handkolorierte Fotografien der 1880er Jahre, Lack-Alben und Fotopostkarten, die um die Jahrhundertwende entstanden. Die rund 100 Exponate werden ergänzt durch Exportartikel, die für den europäischen Markt produziert und in Japan wie auch auf den Weltausstellungen in Europa verkauft wurden.

Die Fotografien geben den Reisenden im 19. Jahrhundert Einblick in ein bis dahin weitgehend unbekanntes Land. In dieser Zeit entstehen stereotype Bildmuster, die noch heute die Sicht der Europäer auf Japan prägen. Neben Landschafts- und Architekturaufnahmen sind es vor allen Typenporträts von Geishas, Samurai, Ringern, Lastenträgern und Straßenverkäufern, die dem europäischen Käufer als Ansichten und Souvenirs angeboten werden.

Erste Globetrotter und Japantouristen kaufen die Aufnahmen in Yokohama, bei den zuhause gebliebenen Sesselreisenden wecken sie das Fernweh. Die Fotografien zeichnen kein realistisches Bild, sondern spiegeln Traumbilder japanischer Exotik wider. Bis heute faszinieren sie durch ihre starke Inszenierung und ihre Kolorierung in zarten Pastelltönen, die von japanischen Farbholzschnitten angeregt sind.

Anlässlich der Eröffnung führt Teemeisterin Mineko Sasaki im Teehaus des MKG um 17 und 18 Uhr eine japanische Teezeremonie durch.

Typisch Japan
Reisefotografie des 19. Jahrhunderts
24. April bis 3. November 2013