25. Mai 2023 - 7:44 / Aktuell / Köpfe 

Die in den Vereinigten Staate geborene Rocksängerin und Schauspielerin Tina Turner ist am Mittwoch im Alter von 83 Jahren in ihrem Haus in Küsnacht am Zürichsee verstorben. Die Wahlschweizerin sei nach längerer Krankheit friedlich entschlafen, zitierte Sky News einen Sprecher der Entertainerin, die sich nach einer Abschiedstournee im Jahre 2009 im Alter von 70 Jahren ins Privatleben zurückgezogen hatte.

Turner, die mit bürgerlichem Namen Anna Mae Bullock hieß, wuchs im Südstaaten-Nest Nutbush in Tennessee in einer Baumwollpflückerfamilie noch unter der Rassentrennung auf. Als Mädchen sang sie im Gospelchor, ehe der acht Jahre ältere Gitarrist Ike Turner sie entdeckte. Er formte die Ike and Tina Turner Revue. Mit ihrer ersten Single „Fool in Love“ stürmten sie 1960 die Hitparaden. Es folgten Hits wie „River Deep – Mountain High“ und „Nutbush City Limits“. 1969 schafften sie den Durchbruch mit ihrem Auftritt im Vorprogramm der Rolling Stones.

Die beiden hatten 1962 geheiratet, aber Ike stellte sich als brutaler Ehemann heraus. Sie schaffte es erst 1976, ihn zu verlassen. Um die Scheidung schnell hinter sich zu bringen, gab sie alle finanziellen Ansprüche auf. Ike Turner starb 2007.

Als alleinerziehende Mutter und finanziell sehr schlecht gestellt, schaffte sie dann 1984 im Alter von 45 Jahren erneut den Durchbruch mit ihrem Album "Private Dancer“. Sie holte damit vier Grammys. Der Hit „What’s Love Got to Do With It?“ klang wie ein selbstironischer Rückblick auf die Ehe mit Ike. Als sie 1988 in Rio de Janeiro vor mehr als 180.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sang, kam das Riesenpublikum ins Guinness-„Buch der Rekorde“. Ab Mitte der 1990er Jahre lebte Turner, die mittlerweile auch Schweizerin geworden war, in Küsnacht. Dort lebte sie mit ihrem deutschen Musikmanager Erwin Bach, den sie Mitte der 1980er Jahre kennenlernte. Die Beziehung hielt, und 2013 heirateten die beiden in Küsnacht.



Tina Turner am 21.2.1985 (© Helge Øverås/ CC BY-SA 4.0)
Tina Turner am 21.2.1985 (© Helge Øverås/ CC BY-SA 4.0)