"tanz ist" - Homeland

Das Spannungsverhältnis zwischen Heimat und zeitgenössischer Kunst ist das Thema des diesjährigen Herbstprogrammes von "tanz ist". Wie setzen sich Künstler mit ihrer Heimat auseinander? Und wie gehen Gesellschaft und Politik mit deren Arbeiten um? Drei Werke von drei unterschiedlichen Künstlern bewegen sich im Spannungsfeld von Stadt und Land, Heimat und Fremde, Schubladendenken und künstlerischer Freiheit. Dabei ist im Besonderen die Biografie des Dornbirner Malers Edmund Kalb ein drastisches Beispiel vom Scheitern am Widerstand des Umfelds in der Mitte des letzten Jahrhunderts. Deshalb steht er im Zentrum des kommenden "tanz ist" Herbstprogramms.

Freitag, 31.10. und Samstag, 1.11.
Simon Mayer - SunBengSitting I Performance
Ein Stück zwischen Brauchtum und zeitgenössischem Tanz und eine spielerische, humorvolle Identitätssuche. Simon Mayer setzt sich mit der Realität des ländlichen Raums auseinander, zu dem in Oberösterreich auch die Sunbeng, die Bank in der Sonne vor dem Bauernhof, gehört. Stadt und Land, Heimat und Fremde, Schubladendenken und künstlerische Freiheit – scheinbare Gegensätze machen ein Spannungsfeld auf und fließen doch zusammen.

Mittwoch, 5.11.
Günter Marinelli - ENTkalben I Performance
Im Mittelpunkt dieser choreografischen und szenischen Auseinandersetzung mit dem in Dornbirn geborenen Künstler Edmund Kalb (1900 – 1952) steht sein Lebenswerk, insbesondere seine Darstellungen von menschlichen Gesichtern. Die 2002 uraufgeführte Performance wird aus aktuellem Anlass neu adaptiert.
Choreografie: Günter Marinelli

Samstag 8.11.
Rudi van der Merwe - Celestial Spunk I Performance
Von dunklen Fragen getrieben und auf der Suche nach einer akzeptablen Verbindung zu seinem Umfeld wandert der Körper des Künstlers als Allegorie des künstlerischen Geistes zwischen Erniedrigung und Vergötterung. Bewusst ironisch und kühn thematisiert Celestial Spunk die universelle Frage nach der Stellung des
Mannes in der größeren Ordnung der Dinge.

Dienstag, 4.11., 19.00 und 20.30 Uhr
Erwachen aus dem Schicksal – Hommage to Edmund Kalb I Dokumentarfilm
Kunst als Erkenntnis und Erkenntnis als Befreiung von Zwang und Unmündigkeit, das waren die Lebensmaximen des Vorarlberger Künstlers Edmund Kalb (1900-1952). Diese Dokumentation ist der Versuch, das Porträt eines lebenslangen Individualisten zu zeichnen und seiner außergewöhnlichen Persönlichkeit und ihrem Werk wenigstens postum Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Stephan Settele hat Einblick in das Archiv des Künstlers genommen und vor allem der Serie der Selbstporträts in seinem Film große Aufmerksamkeit geschenkt. So bietet der Film auch die einzigartige Möglichkeit, die Arbeiten Edmund Kalbs kennen zu lernen. Zu sehen sind auch Ausschnitte aus der Performance "ENTkalben" von Günter Marinelli, die am Mittwoch den 5.11. gezeigt wird.

Dienstag, 28. und Mittwoch, 29.10., jeweils 19.00 bis 20.30 Uhr
Simon Mayer - Schuhplattler Remixed I Workshop
Schuhplattlern einmal anders: Schuhplattlern ist mehr als nur eine traditioneller Balztanz. Und er soll in Zukunft auch nicht mehr nur den Männern vorbehalten sein. Wie kann man diese Form nun verändern? Es werden traditionelle Schuhplattler erlernt, neue erfunden und diese mit verwandten Formen wie Body Percussion, zeitgenössischem Tanz und improvisatorischen Elementen bereichern.


tanz ist - Homeland
31. Oktober bis bis 8. November2014