Szenischer Bach-Kantatenabend am Theater Chur

Mit seinen Inszenierungen der grossen Werke der Opernliteratur hat Peter Konwitschny international Regiegeschichte geschrieben. Mit den «Minidramen» der Kirchenkantaten Johann Sebastian Bachs verbindet ihn eine besondere szenische Passion. Am Theater Chur inszeniert er bereits seinen dritten Kantaten-Abend. Diesmal sind das renommierte norwegische Bergen International Festival und das deutsche Theater Trier Partner der Produktion. Die szenische Uraufführung von «Falsche Welt, dir trau ich nicht!» ist vom 1. bis 4. Juni 2016 am Theater Chur zu hören und sehen.

In «Falsche Welt, dir trau ich nicht!» vereint Peter Konwitschny die titelgebende Kantate BWV 52 mit BWV 199 «Mein Herze schwimmt in Blut» und BWV 26 «Ach wie flüchtig, ach wie nichtig» zu einem Bilderbogen menschlicher Schicksale in unterschiedlichen Lebensstadien. Die Inszenierung folgt der Biografie einer Frau zwischen Lebensfreude, Aufbruch, Enttäuschung und Vereinsamung. In der dritten Kantate begegnen wir der Frau wieder – in einem Altersheim, in dem von der produktiven Gesellschaft abgeschobene betagte Menschen ihre erloschene «Lebensfreude in Traurigkeit» (BWV 26) und Vergessen verschliessen.

Peter Konwitschny nimmt Bachs eindrückliche Kirchenmusik und ihre Texte aus dem Kontext des barocken Glaubens und überträgt ihre faszinierende dramatische Kraft in unsere Lebensrealität. Das internationale Sängerensemble mit der Sopranistin Christel Elisabeth Smith, der Sopranistin Christiane Boesiger, der Mezzosopranistin Cornelia Kallisch, dem Tenor Hans Schöpflin und dem Bariton Jacek Strauch wird begleitet vom Bündner Barockensemble «orchester le phénix» unter der Musikalischen Leitung des renommierten Experten Alter Musik Michael Hofstetter.