Swiss Press Photo '07

Zum 17. Mal wurde am 29. November 2007 der Espace Media-Preis für Pressefotografie vergeben. 134 Fotografinnen und Fotografen haben 1841 Bilder eingereicht, die vom September 2006 bis August dieses Jahres in Schweizer Printmedien publiziert worden sind. Als Partner der Swiss Press Photo stellt das Schweizerische Landesmuseum vom 18. Dezember 07 bis 24. Februar 08 die Siegerbilder aus, sowie weitere ausgewählte Bilder, die wichtige Ereignisse des Jahres 2007 festhalten.

Das "Swiss Press Photo" des Jahres 2007 zeigt 600 Nackte auf dem Aletschgletscher. Es ist jedoch nicht das Bild des bekannten Fotografen Spencer Tunick, sondern eine Interpretation der Uhrheber-Idee durch den Zürcher Ex-Press Fotografen und Preisträger Michael Würtenberg. Eine gemäss Jury "brilliante Kreation, aufregend und gesellschaftlich bedeutsam". Das Bild erschien in der "NZZ am Sonntag". In der Kategorie "Aktualität" gewinnt der Fotograf Bruno Voser. Sein Bild zu einem der grossen Sommerunwetter im Kanton Aargau erschien in der "Schweizer Illustrierte". In der Kategorie "Alltag und Umwelt" geht der Preis an Michael Sieber. Seine Reportage in "Sie + Er" zeigt Opfer der Jungendgewalt im Berner Inselspital.

In der Kategorie "Porträt" gewinnt Christine Bärlocher, Fotografin aus Zürich. Sie porträtierte Jugendliche in ihrem Umfeld für die Jugendzeitschrift "Fritz und Fränzi". Die Kategorie "Sport" geht an Pierre Albouy, dessen Bilder die urbane Sportart "Parkour" in den Strassen der Stadt Genf vorstellt. Die Bilder erschienen in "L’illustré". In der Kategorie "Ausland" gewinnt Sylvain Savolainen. In Sierra Leone schürfen junge Männer Diamanten. Die Schwarzweiss-Reportage erschien in "L’Hebdo" und "Echo Magazine".

Die Deutschschweizer Jury vergab in diesem Jahr zwei gleichwertige Spezialpreise. Barbara Achermanns Reportage "Zu Hause im gebrechlichen Basel", erschien in der Basler Zeitung und überzeugt durch einen anschaulichen, unprätentiösen und präzisen Sprachstil. Am Beispiel von sieben Einzelschicksalen gelingt es der Autorin, ein unsentimentales Abbild der Überalterung der Schweizer Bevölkerung und der Frage der Pflegefinanzierung exemplarisch darzustellen. Regula Tanner porträtierte im "kleinen Bund" Tiere und ihre Menschen. Dabei werden alle Facetten zwischen Menschen und ihren Tieren, respektive Tieren und ihren Menschen ausgelotet. Die doppelbödig und originell umgesetzte Porträtserie vermittelt aus Sicht der Jury beste und intelligente Unterhaltung.

Die Jury der französischsprachigen Schweiz vergab den 1. Preis an die Journalistin Joëlle Fabre von "24 Heures". Ihre Reportagen über Bauern und Obdachlose erzählen von den verschiedenen Aspekten der sozialen Realität. Authentisch, feinfühlig jedoch ohne Pathos und Mitleid geschrieben. Joëlle Fabres Arbeiten zeugen von der Fähigkeit zuzuhören und zu beobachten. Der zweite Preis der französischsprachigen Jury geht an Madeleine Joye. In "La Liberté" veröffentlichte sie eine Untersuchung über die Übernahme von öffentlichen freiburgischen Einrichtungen durch die türkische Gemeinschaft. Dieses Thema aufzugreifen bedeutet, sich an Widerstand und Druckversuchen zu verletzen. Madeleine Joye hat Mut. Weitere Artikel von ihr beweisen es, sie sind ebenso kompromisslos geschrieben.


Das Jahrbuch "Swiss Press Photo 07", erschienen im Benteli-Verlag, in Deutsch, Französisch und Englisch, ist im Museumsshop, an grösseren Kiosken oder im Buchhandel erhältlich zu CHF 15.–. ISBN 978-3-7165-1491-7.

Swiss Press Photo "07
18. Dezember 07 bis 24. Februar 08