Svenja Deininger in der Kremser Factory

Kontrastreiche Schichtungen geometrischer Formen unterschiedlichster Oberflächenqualität charakterisieren die Gemälde der Wiener Malerin Svenja Deininger (*1974). Ihre malerische Reflexion über die Möglichkeiten und Grenzen des Mediums artikuliert sich als spezifischer Umgang mit der Materialität des Trägers, der Grundierung oder der form- und raumgebenden Kraft der Farbe und schreibt sich prozesshaft in ihre Bilder ein, die sich als Feld optischer Widersprüche präsentieren. Das labile Gleichgewicht von Innen und Außen, Flächigkeit und Raumtiefe, verlockender Harmonie und bewusst erzeugten Irritationen generiert eine dialektische Bewegung, die ihre Bilder zum Oszillieren bringt.

Dass sich die Malerin nicht am Gesehenen orientiert, sondern den Bedingungen unseres Sehens nachspürt, macht die, für ihre Arbeit zentrale Verwendung der Farbe Weiß deutlich. Als Farbauftrag oder Grundierung betont es die Materialität des Bildträgers. Als opaker Lichtwert fingiert es gleichzeitig optische Phänomene wie durch Hell-Dunkel-Übergänge erzeugten Tiefenraum oder die Modellierungen von Formen. Indem das Gezeigte sowohl in seinem materiellen wie rein visuellen Wert zur Wirkung gelangt, entstehen Räume zusammenhängender Oberflächenwerte und Transluzenzen, nicht, so die Künstlerin, "als Übersetzung von unserer physischen Wirklichkeit in Malerei, nicht über Farben als symbolhafte Sprache, sondern als Stimmung (...)."

Svenja Deininger
15. Juli bis 30. September 2012