Surrealistische Druckgrafik in der Albertina

Zum Jahresende steht die Albertina ganz im Zeichen des Surrealismus: Parallel zur Magritte-Ausstellung zeigt die Albertina die Sammlung surrealistischer Druckgrafik des New Yorker Unternehmers und Gustav Mahler-Spezialisten Gilbert Kaplan. Sie enthält Werke von Max Ernst, Salvador Dalí, Joan Miró, Pablo Picasso und vielen anderen prominenten Vertretern dieser Kunstrichtung. Gemeinsam ist diesen Künstlern eine mehr oder weniger automatistische Arbeitsweise sowie die Beschäftigung mit dem Unwirklichen und Traumhaften.

Gilbert Edmond Kaplan (* 3. März 1941 in New York City) ist ein US-amerikanischer Unternehmer und Wirtschaftsjournalist, der als Amateurdirigent zu einem weltweit bekannten Interpreten der 2. Sinfonie Gustav Mahlers avancierte. Als Sohn eines Hemdenschneiders aus Lawrence, Long Island, geht er aufs College, studiert Ökonomie, fängt bei einem Broker an; entlockt einem Bankinstitut einen Kredit, gründet 1967 damit den "Institutional Investor", ein buntes Monatsmagazin über alles, das, und für jeden, der mit Geld und Big Business zu tun hat - und verhökert siebzehn Jahre später das inzwischen über ein Journal weit hinausgefächerte Informationssystem.

1965 beeindruckte ihn eine Aufführung der 2. Sinfonie Gustav Mahlers unter Leopold Stokowski derart, dass er sich – ohne tiefere musikalische Ausbildung, abgesehen von einigen Jahren Klavierunterricht als Kind – zunehmend auf das Studium dieses Werkes konzentrierte. 1981 nahm er Dirigierunterricht bei Charles Zachary Bornstein, einem Absolventen der Juilliard School. Im gleichen Jahr mietete er das American Symphony Orchestra und dirigierte es mit dem 1. Satz der Sinfonie. 1982 dirigierte er die komplette Sinfonie in der Avery Fisher Hall vor geladenem Publikum; die Aufführung wurde anschließend öffentlich wiederholt.

Die in der Ausstellung gezeigten Grafiken verdeutlichen auf beeindruckende Weise, wie eng das Reale und das Irreale in der surrealistischen Kunst beieinander liegen.

Surrealistischer Druckgrafik aus
der Sammlung Gilbert Kaplan

30. November 2011 bis 22. Januar 2012