Stefan Bachmann folgt Martin Kušej als neuer Intendant des Wiener Burgtheaters nach

Der aktuelle Burgtheater-Chef Martin Kušej muss 2024 den Hut nehmen. Seine Nachfolge wird der bisherige Kölner Theaterleiter Stefan Bachmann antreten. Der aus der Schweiz stammende 56-jährige Regisseur soll sein neues Amt 2024 übernehmen, wie die österreichische Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) bekannt gegeben hat. Kušej, 61, der dem Burgtheater erst seit 2019 als Intendant vorsteht, hat seine seine erneute Bewerbung am Dienstagnachmittag zornig zurückgezogen.

Viele Medien kommentieren den Entscheid für Bachmann als gute Wahl für diesen wohl wichtigsten Job in der deutschsprachigen Theaterwelt. Gleichzeitig kritisieren sie es als unfair, dass Kušej von der Politikerin Mayer inmitten seiner ersten, lange von Corona eingeschränkten Amtszeit abgesägt werde- Seine bisherige künstlerische Bilanz sei nicht glänzend, aber keineswegs schlecht, heisst es im allgemeinen Tenor. Innerhalb und außerhalb seines Hauses habe sich Kušej allerdings den Ruf eingehandelt, ein einigermaßen ruppiger und poltender Theaterleiter zu sein.

Im Kontrast dazu gilt Bachmann als verspielter, selbst mit schwierigen Stücken meist heiter auftrumpfender Regisseur, der als Theaterleiter für einen verbindlichen und freundlichen Umgangston steht. Sowohl Bachmann als auch Kušej zählen zur ersten Garnitur unter den Theatermachern. Gemeinsam übrigens mit Kolleginnen wie Barbara Frey oder Karin Beier, die für den Führungsposten in Wien ebenfalls im Gespräch waren, jedoch öffentlich bekundet hatten, dass sie für den Job nicht zur Verfügung stünden.