So geht Chalets in die Landschaft zu setzen

Der traditionelle Peterhof hoch droben auf der Alpe Furx war mir immer schon recht für einen kleinen Ausflug um aufs Vorarlberger Rheintal bis zum Bodensee hinaus zu schauen. Erstaunlich, wie die Gastgeberfamilie der vierten Generation nun diesen Ort weiterentwickelt hat. Erstaunlich, dass sie für ihre Zukunftspläne einen kleinen Wettbewerb auslobten, drei der besten im Lande um einen Entwurf baten und schlussendlich Baumschlager Eberle Architekten auswählten, für den neuen Peterhof plus zehn Chalets. Sogar die über neunzig Jahre alte Großmutter war davon begeistert, auch wenn der alte Alpengasthof dafür weichen musste.

Weidenden Kühen gleich stehen die zehn Chalets so selbstverständlich am Hang und in Bezug zueinander. Orthogonal auf die Schichtenlinien des Geländes, leicht gegeneinander verschwenkt, in der Höhe versetzt, hat jedes Haus (85 m2) seinen exklusiven Blick, und das wirklich präzise und individuell zugeschnitten, denn die Fassade zur Aussicht verweigert den rechten Winkel. Dafür sitzen die zweigeschoßigen, vorgefertigten Volumen sehr aushubschonend im Hang, erreichbar über verzweigte Serpentinenwege. Scharf geschnitten wirken auch die Häuser insgesamt in ihrem Lärchenschindelkleid, das bis übers Satteldach gezogen wurde.

Alles was man sich für einen kontemplativen Urlaub wünschen oder ausdenken kann, findet sich in dieser wohlkomponierten Räumlichkeit. Die Wohnküche – zoniert mit Lehmholzofen, großem Esstisch, gemütlichen Chill-Bereich – öffnet sich über raumhohe Glastüren zum Balkon, aber auch in den Giebel, wo noch ein Schlaf- bzw. Leseplatz zu finden ist. Eine Treppe tiefer liegt das Schlafzimmer mit Luxusbad, eigener Sauna und Holzschaffel zum Eintauchen ins kühle oder heiße Nass auf der unteren Terrasse.

Der Peterhof hat sich in einen modernen Alpengasthof gewandelt, mit allen Tributen. Platz ist für hundert Leute, der riesige Gastraum aber so geschickt gegliedert, dass eine freie Mitte mit großzügigem Feuerplatz entsteht und sich die Stuben wie fünf Finger zu den Panoramafenstern ausstrecken. Atmosphäre schaffen auch die Materialien: Weißtanne an Wand und Decke, am Boden Kernesche, die Möbel sind aus Ahornholz. Der freigeformte Grundriss bekommt ein ausladendes Kupferdach, und die weitläufige Sonnenterrasse dadurch gemütliche Nischen.

Wundern muss sich der Hausherr allerdings nicht, wenn sich auf einmal Gäste aus aller Welt einstellen, denn gute Architektur ist fürwahr anziehend.