Slowenische Malerei zwischen 1848 und 1918

Im Mittelpunkt der Ausstellung im Unteren Belvedere in Wien, die in Kooperation mit der Nationalgalerie Sloweniens realisiert wurde, steht ein zentrales Charakteristikum der Malerei in Slowenien um 1900: die intensive Auseinandersetzung mit der Farbe.

Das Studium ihrer dekorativen Wirkung, Symbolik, Ausdruckskraft und technischen Anwendung stand selten so sehr im Mittelpunkt künstlerischer Strömungen wie in der slowenischen Malerei dieser Zeit.

Nach dem herausragenden Maler des Vormärz, Jožef Tominc, schafften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts faszinierende Persönlichkeiten wie Jožef Petkovšek oder Ivana Kobilca den Durchbruch. Um die Jahrhundertwende etablierte sich die Gruppe der so genannten slowenischen Impressionist:innen um Rihard Jakopič, Ivan Grohar, Matija Jama und Matej Sternen. Ihr Stil prägte die slowenische Kunst bis 1918 und darüber hinaus.

Inspiriert vom französischen Impressionismus erklärten auch die slowenischen Impressionist:innen die Wiedergabe des unmittelbaren Natureindrucks zu ihrem künstlerischen Ziel. Darüber hinaus gewann jedoch das Experimentieren mit Farbe, Form und Pinselstrich zunehmend an Bedeutung.

Besonders thematisiert wird in der Schau das zwiespältige Verhältnis der slowenischen Künstler:innen zu Österreich und zur Hauptstadt Wien, wo viele von ihnen studierten oder lebten. Diese Ambivalenz war geprägt von einem latenten Gefühl der Ausgrenzung und der gleichzeitigen Abhängigkeit von staatlicher Förderung. Zahlreiche Dokumente aus dem Archiv des Belvedere werfen ein neues, differenziertes Licht auf die kulturpolitischen Beziehungen zwischen Wien und Ljubljana.

Die Welt in Farben - Slowenische Malerei 1848-1918
bis 25. Mai 2025