Sinai Hotels

Wie eine Fata Morgana ragen die unvollendet gebliebenen Betonskelette von Luxushotelanlagen, die das Künstlerduo Haubitz+Zoche zwischen 2002 und 2005 in der Wüste auf der ägyptischen Halbinsel Sinai fotografierte, vor der Kulisse des blauen Himmels empor. Von ihrer beabsichtigten Pracht zeugen allein noch die verheißungsvollen Namen "Sultan’s Palace", "Sindbad", "Sunestra" oder "Magic Life Imperial" – Bezeichnungen, die Urlaubsglück mit orientalischem Flair suggerieren.

Die Ursachen für den Baustopp der Hotelressorts sind vielfältig, sie reichen von Fehlinvestitionen über Veruntreuung staatlicher Subventionskredite bis hin zum Rückgang des Tourismus aufgrund der Verunsicherung durch Terroranschläge. Haubitz+Zoche haben diese Investitionsruinen isoliert als Bauskulpturen vor dem Hintergrund einer menschenleeren Berg- und Wüstenlandschaft abgebildet. Ihre Arbeitsweise ist dabei gleichermaßen dokumentarisch und konzeptuell, die Aufnahmen frei von narrativen Zusammenhängen.


Sinai Hotels
24. April bis 12. Mai 2008