Silberkuppe - Old Ideas

Silberkuppe, ein von Dominic Eichler und Michel Ziegler gegründeter Kunstraum, ist einer der umtriebigsten, unabhängigen Orte für zeitgenössische Kunst in Berlin und Treffpunkt zahlreicher Künstlerinnen und Künstler. Seit seiner Eröffnung im Frühjahr 2008 konnte man dort ein schillerndes Programm von Ausstellungen, Gesprächen, Filmvorführungen, Konzerten, Tanz und Performances erleben. Eingeladen vom Museum für Gegenwartskunst, wird die Silberkuppe neue, teils ortspezifische Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern aus ihrem kosmopolitischen, generationsübergreifenden Umfeld ermöglichen und unter dem Motto "Old Ideas" zeigen.

Der Titel reflektiert das Anliegen der Silberkuppe, als junger Kunstraum der Projektion des Vorwärtsstürmenden zu entkommen und sich eher mit einem nach vorne gerichteten Blick auf Gewesenes zu beziehen. Die eingeladenen Künstler werden Arbeiten zeigen, die unter anderem mit den Ideen von Raum und Kontext und dem Thema des Sammelns im Sinne des Austauschs und der Darstellung subjektiver, imaginärer und referenzieller Materialien spielen. Phyllida Barlow (*1944, lebt und arbeitet in London) umspielt in ihrer in situ installierten Arbeit "Room within a room" mit ihrer abstrakten Formensprache die architektonische Struktur des Museums.

Ähnlich arbeitet der Künstler Gerry Bibby (*1977, lebt und arbeitet in Berlin). Er wird für die Ausstellung eigens eine Landschaft aus abgeformten Raumzitaten seines Berliner Ateliers entwerfen. Mit seinen neuen Neonarbeiten zeigt Dirk Bell (* 1969, lebt und arbeitet in Berlin und London) den Bezug zu Architektur, Bühne und Beleuchtung als Prinzip seiner künstlerischen Selbstreflexion. Der Schweizer Künstler Shahryar Nashat (*1975, lebt und arbeitet in Berlin) bezieht in seinem im Lager des Kunstmuseums Basel produzierten Film die Sammlung mit ein, indem er eine Skulptur des Schweizer Künstlers Karl Geiser, den Velofahrer (1928–34), auf seinem Weg vom Lager bis in den Ausstellungsraum zum Protagonisten werden lässt.

Eine reproduzierte zweiteilige Sitzecke (1966) der französischen Designerin Janette Laverrière (*1909, lebt und arbeitet in Paris) zusammen mit zwei augenförmigen Teetischen (1990) trägt den Titel "Black Eye" und repräsentiert damit den diskursiven Aspekt der Silberkuppe in Berlin. Josephine Pryde (*1967, lebt und arbeitet in Berlin und London) zeigt neue Fotoarbeiten und eine Performance mit dem Titel La Vie d’Artiste, die sich mit dem Thema der Reproduktion und der künstlerischen Praxis auseinandersetzt. Es wird ein vielfältiges Programm an Vorträgen, Performances und Filmabenden mit den Künstlern der Ausstellung, Kuratoren, Kritikern und Musikern
geben.

Silberkuppe - Old Ideas
16. Januar bis 14. März 2010