28. Juli 2017 - 4:03 / Rosemarie Schmitt / Musikuß

Flying Carpet, so heißt das aktuelle Album von Quadro Nuevo. Doch die CD’s dieses Ensembles sind mehr als das, mehr als nur Alben. Es sind Projekte, sind in Musik verwandelte Träume und Wünsche, sind wahrgewordene Märchen. So wie das Märchen vom fliegenden Teppich.

Seit 1996 widmet sich Quadro Nuevo der Musik vieler Herren Länder. Italien, Spanien, Frankreich, Argentinien ... Und wenn sie in jene Länder reisen, dann nicht nur um dort Konzerte zu geben, sondern um die Musik zu finden. Ihre letzte Reise führte die Band nach Kairo, und was sie von dort mitbrachten, ist mehr als nur ein Hauch arabischer Musik.

Gemeinsam mit den Cairo Steps, einer Sufi-Band, präsentieren Quadro Nuevo einen wunderbaren Ritt auf dem fliegenden Teppich. Momente, welche eine musikalische Brücke zwischen Okzident und Orient spannen. So beschreiben es Quadro Nuevo auf ihrer Webseite.

Musik als fliegender Teppich - hinweg über die Grenzen von Zeit, Politik und Religion. So gerne würde ich diesen Teppich ausrollen und frei von negativen Einflüssen, Gedanken und Ängsten mit ihm davon fliegen ... Die CD Flying Carpet erschien bei GLM-Music und ist im Vertrieb von Soulfood. Seelenfutter. Musik für die Seele. Doch ist es eben jene Seele, die verunsichert, ängstlich, ja vorsichtig diese fremden arabischen Klänge nicht mehr einfach so zu genießen vermag.

Sowohl Quadro Nuevo als auch Cairo Steps sind großartige, außergewöhnliche, brillante Musiker! Ohne Zweifel! Arabische Klänge schmiegen sich nicht so ohne Weiteres geschmeidig in europäische Gehöre. Das ist nichts Neues. Neu für mich ist, dass in diesen Klängen etwas beinahe Feindseliges mitzuschwingen scheint. Es ist schade und tut mir in der Seele weh, dass es einer Gruppe Menschen gelang, mir diese einst so unverdorbene Freude an der Musik zu trüben.

Vielleicht genau aus diesem Grunde rolle ich einen roten Teppich aus für Quadro Nuevo und die Cairo Steps und ihre gemeinsame Musik! Zeigt den Menschen ... lasst sie hören und fühlen ... hinweg über die Grenzen von Zeit, Politik und Religion! Lasst uns Brücken schlagen, statt Menschen!

Johann Gottfries Seumes schuf einst jene Zeilen: "Wo man singet, laß dich ruhig nieder, / Ohne Furcht, was man im Lande glaubt; / Wo man singet, wird kein Mensch beraubt; / Bösewichter haben keine Lieder."

Herzlich,
Ihre Rosemarie Schmitt

Die Meinung von Gastautoren muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. (red)



32800-3280002.jpg
32800-3280001.jpg