Science & Fiction

Die Erkundung einer wechselseitigen Durchdringung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und künstlerischen Produktionsformen hat eine lange Tradition. Fand in der frühen Neuzeit mit dem Typus des Künstlers als Universalgelehrter und Ingenieur noch ein tatsächlicher Austausch zwischen den beiden Tätigkeitsbereichen statt, so haben Kunst und Wissenschaft im Laufe einer fortschreitenden Spezialisierung getrennte Wege beschritten.

Diese Trennung scheint heute wieder durchlässiger zu werden: Immer häufiger bedient sich die Wissenschaft bildgebender Verfahren, die auch ästhetischen Kriterien folgen. Umgekehrt greifen Künstlerinnen und Künstler vermehrt auf Denk- und Arbeitsformen der Wissenschaft zurück, um diese für ihre eigene Arbeit fruchtbar zu machen. Vermeintlich statische Systeme des Wissens werden zum Ausgangspunkt für Arbeiten, die sich dieser Systeme bedienen, um sie – oft humorvoll und parodistisch – zu durchbrechen und in Frage zu stellen. Künstlerische Arbeit dreht sich nicht mehr länger nur um das Künstlersubjekt, um Parameter wie Werk, Objekt und Ausstellung, sondern wird in ihrer Verschränkung mit anderen Wissenssystemen und in ihrer Funktion untersucht.

Neben Arbeiten von Schweizer Künstlerinnen und Künstlern wie u.a. Christian Ratti, Miriam Sturzenegger, Matteo Terzaghi & Marco Zürcher und Rolf Winnewisser sollen auch wichtige internationale Positionen gezeigt werden.

Science & Fiction
20. August bis 6. November 2011