Schwerpunkt Druckgraphik im Traklhaus

Der vom Salzburger Traklhaus vergebene Soucek-Graphikpreis geht für 2010 an den Künstler Rudolf Schönwald. Ab 2005 wird dieser Graphikpreis alle drei Jahre vergeben. Die Vergabe erfolgt auf Vorschlag einer unabhängigen Jury an Künstler, die sich umfangreich mit Druckgraphik auseinandergesetzt haben. In den beiden dazwischenliegenden Jahren wird jeweils ein Soucek-Stipendium ausgeschrieben.

Dieses Stipendium hat 2008 Stefan Heizinger und 2009 Fabian Fink zugesprochen bekommen. Horst Steinacher wurde 2008 für ein zusätzliches Stipendium vorgeschlagen, da seine Arbeit die Jury ebenso überzeugt hat. Das Soucek-Stipendium beinhaltet die Möglichkeit, ein halbes Jahr in der Grafischen Werkstatt im Traklhaus zu arbeiten und dort Erfahrungen im Bereich der Drucktechnik zu sammeln.

2009 wurde in Salzburg erstmals auch ein, nach Rudolf Hradil benanntes Stipendium für Graphik vergeben. Auch hier ist das Besondere daran, neben der Dotation, die Möglichkeit, unter Anleitung in der renommierten Grafischen Werkstatt im Traklhaus in Salzburg zu arbeiten. Das Hradil-Stipendium wird alle 2 Jahre vergeben. Iris Andraschek hat als erste dieses Stipendium erhalten.

Iris Andraschek schafft Zeichnungen, Fotografien, Installationen und Objekte. Ihre Wurzeln hat sie in einer graphisch-zeichnerischen Ausbildung, das ist auch der Schwerpunkt in Ihrer Arbeit. Für die Ausstellung in der Galerie im Traklhaus entsteht eine Serie von Lithografien in Kombination mit Radierung mit dem Titel "30 reasons girls should call it a night". In Lithographie entstehen Köpfe betrunkener Frauen, die mit Texten (Radierung) überlagert werden. Die Geschlechterdiskrimminierung bildet den Hintergrund dieser Arbeit, indem betrunkene Frauen in der Gesellschaft viel negativer betrachtet werden als betrunkene Männer.

Die menschliche Figur spielt eine primäre Rolle in den Werken von Fabian Fink, der vorrangig als Bildhauer tätig ist. "Es ist ein Kennzeichen meiner Arbeit, dass es viele Experimente gibt, ob ein Fuß wie ein Fuß aussieht interessiert mich zunehmend weniger" sagt der Künstler.

Stefan Heizinger geht es in seinen Zeichnungen und Malereien primär um das Sichtbarmachen von Emotionen. An der Lithographie fasziniert ihn vor allem die Möglichkeit der Vervielfältigung und die einstmalig politische Wirkungsstätte der Lithographie in Form von Flugblättern mit politischem Inhalt.

Rudolf Schönwald ist ausschließlich Zeichner und Grafiker. Für seine künstlerische Arbeit sind ihm literarische Anstöße als Anregung sehr wichtig. Bekannt sind vor allem seine vielen Zyklen, wie sein Lithographie-Zyklus "Candide", seine Radierzyklen "Captain Singleton" und "Gargantua und Pantagruel" sowie seine Holzschnittserie "König Ubu". In der Ausstellung werden Grafiken aus der Sammlung des Rupertinums gezeigt.

Schwerpunkt Druckgraphik
14. Jänner bis 27. Februar 2010