Schrumpfende Städte

Seit den 1990er Jahren ist mehr als ein Viertel aller Großstädte auf der Welt geschrumpft, ihre Anzahl nimmt stetig zu. Allein in Ostdeutschland stehen über eine Millionen Wohnungen leer, ähnliche Phänomene sind z.B. in den USA, Großbritannien, Russland und sogar Japan zu beobachten. Das Initiativprojekt "Schrumpfende Städte" der Kulturstiftung des Bundes befasst sich seit 2002 mit den Ursachen, Auswirkungen und Gestaltungsmöglichkeiten dieses Prozesses.

Im Deutschen Architekturmuseum DAM wird die Ausstellung – die zuvor in Nordamerika, Asien und andernorts in Europa zu sehen war – in einer völlig neuen Fassung präsentiert: Schrumpfende Städte zeigt Neun Stadtideen – Vorschläge, wie mit Schrumpfungsprozessen umgegangen werden kann und welche Leitbilder für künftige Städte daraus entstehen könnten. Wollen wir kompakte oder perforierte, dynamische oder regional organisierte Städte? Wo schrumpfen Frankfurt und Hessen? Ist Schrumpfung Bedrohung oder Chance? Dazu ist eine Vielzahl neuer Beiträge zu sehen, die im Rahmen der Ausstellung im DAM zum ersten Mal gezeigt werden.

Neben der Analyse der fünf Schwerpunktregionen Detroit, Halle / Leipzig, Manchester / Liverpool, Ivanovo und Hakodate zeigt die Ausstellung über zwanzig Arbeiten – von Künstlern, Filmemachern, Journalisten, Kultur- und Sozialwissenschaftlern sowie von zeitgenössischen Architekten wie Will Alsop, Hidetoshi Ohno, Norman Foster, Raumlabor und Complizen mit Projekten für Deutschland, Großbritannien, Japan und die USA. Ergänzend werden die wichtigsten Konzepte zu schrumpfenden Städten aus der Städtebaudebatte des 20. Jahrhunderts vorgestellt – von Cedric Price über Oswald Mathias Ungers und Ginzburg / Barshch bis hin zu Superstudio.


Schrumpfende Städte ist ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit dem Projektbüro Philipp Oswalt, der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, der Stiftung Bauhaus Dessau und der Zeitschrift archplus.

Shrinking Cities
8. Dezember 07 bis 17. Februar 08