Schrecken und Lust

Kaum ein religiöses Sujet hat Künstler vom späten Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert zu so variationsreichen und phantasievollen Bildschöpfungen inspiriert wie die Versuchung des heiligen Antonius. Die Legende vom verführten, bedrängten und gequälten Eremiten Antonius, der sich in die Wüste zurückzog und dort von quälenden Visionen heimgesucht wurde, bietet reichen Stoff für phantastische Bildwelten: Hässliche Dämonen treffen auf laszive Schönheiten, kuriose Mischwesen bevölkern bizarre Landschaften. Als Spiegel menschlicher Begierden und Ängste faszinieren Antonius-Bilder bis heute.

Mit der Ausstellung "Schrecken und Lust" widmet das Bucerius Kunst Forum vom 9. Februar bis 18. Mai 2008 der Antonius-Legende erstmals eine monographische Ausstellung, die das Thema von den frühen Tafelbildern des 16. Jahrhunderts bis zu den surrealistischen Werken des 20. Jahrhunderts behandelt. Die Ausstellung versammelt hochkarätige Leihgaben aus europäischen und amerikanischen Sammlungen. Rund 80 Werke aus fünf Jahrhunderten, darunter Gemälde aus der Bosch-Nachfolge, von Paolo Veronese, Jan Bruegel, Salvator Rosa, Lovis Corinth und Max Ernst, entfalten ein spektakuläres Panorama der Lüste und Schrecken.

Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Hirmer Verlag, München (ca. 216 S. mit ca. 150 farbigen Abb., ca. EUR 24,80).


Schrecken und Lust
Die Versuchung des heiligen Antonius
Von Hieronymus Bosch bis Max Ernst
9. Februar bis 18. Mai 2008