„Schön?!” – Ästhetische Betrachtung der Sammlung

Das Kunstmuseum Luzern beschäftigt sich in einer Ausstellung mit der Frage: Was ist schön? Ist es eine idyllische Landschaft, ein perfekter Körper, ein rotbäckiges Kindergesicht oder ein abstrakter Farbklang? Ist gute Kunst schön? Gibt es überhaupt objektive Schönheit? Oder ist sie Geschmackssache?

Immer wieder steht der Wunsch, „mehr schöne Kunst” zu sehen, im Gästebuch des Museums. Die Ausstellung thematisiert das Konzept der Schönheit anhand unserer Sammlung und zeichnet mit Werken unterschiedlicher Epochen und Stile eine kleine Geschichte der Ästhetik nach. Was für die eine Person schön ist, muss für die andere nicht stimmen. Was als schön empfunden wird, hängt vom kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Hintergrund ab. Nicht nur die Vorstellung von Schönheit wandelt sich stetig, sondern auch das Verhältnis von Schönheit und Kunst. Lange Zeit sollte Kunst durch ihre Schönheit belehren und schmücken. Doch mit der Moderne ist das enge Verhältnis von Schönheit und Kunst nicht mehr selbstverständlich. Im Gegenteil: Schöne Kunst wird verdächtigt, mehr gefällig als tiefgründig zu sein.

Die Ausstellung bildet keine historische Entwicklung ab, sondern thematisiert unterschiedliche Vorstellungen und lädt das Publikum ein, mitzudiskutieren. Anhand der Begriffe „idyllisch”, „attraktiv”, „farbig”, „simpel”, „schaurig-schön” und „systematisch” werden in jedem Raum verschiedene künstlerische Positionen zu dem jeweiligen Aspekt von Schönheit versammelt. Auch in diesem Jahr stellt die Ausstellung noch nicht vollständig geklärte Fälle der Provenienzforschung vor und zeigt am Beispiel ausgewählter Werke, wie diese in die Sammlung des Kunstmuseums Luzern gelangt sind. Zusätzlich übernimmt der Luzerner Künstler Hubert Hofmann die Gestaltung der Räume und überrascht mit einem auf die Ausstellung zugeschnittenen Farbkonzept.

Das Projekt „Unlearning Beauty” (Schönheit verlernen) ist Teil der Ausstellung und untersucht gemeinsam mit dem Publikum, welchen Einfluss Medien, Kunst und Mode auf unser Verständnis von Schönheit haben. Welches Schönheitsverständnis wird in den unterschiedlichen Kunstwerken vermittelt? Ist dieses Ideal heute noch aktuell? Dabei wird das Konzept des „Verlernens” genutzt, um vorhandene Strukturen kritisch zu hinterfragen und umzudenken. Im Raum „schön?!“ sind Sie eingeladen, die Bedeutung von Schönheit zu diskutieren und aktiv zu verlernen.

schön?!
Ästhetische Betrachtung der Sammlung
Bis zum 8. Februar 2026.
Kuratiert von Alexandra Blättler