Schlachtfelder

Im Sommer 2014 jährt sich zum 100. Male der Beginn des Ersten Weltkrieges. Anlässlich des Gedenkens an die "Urkatastrophe" des vergangenen Jahrhunderts zeigt das Sprengel Museum Hannover unter dem Titel "Schlachtfelder" Werke, in denen sich Künstlerinnen und Künstler mit den Themen Krieg, Gewalt und Konflikt insgesamt und weltweit auseinandergesetzt haben.

Die rund 60 Werke von rund 15 Künstlerinnen und Künstlern stammen aus der museumseigenen Sammlung. Zeichnungen und Druckgrafiken bilden den Schwerpunkt, Gemälde, Skulpturen und ein Video komplementieren die Präsentation.

Für eine künstlerische Reaktion auf den Ersten Weltkrieg stehen stellvertretend Werke von u. a. Max Beckmann, Käthe Kollwitz, Emil Nolde und Otto Dix. Nach der Ernüchterung des ersten patriotischen Hochgefühls, das auch zahlreiche Künstler erfasste, zeigten ihre Motive sehr rasch traumatische Szenen, die zu Antikriegsbildern wurden. Radierungen aus Alfred Hrdlickas Mappenwerk "Wie ein Totentanz" von 1974, mit dem der Künstler auf das Hitler-Attentat am 20. Juli 1944 Bezug nahm, sind ausgewählt, die Bearbeitung des Zweiten Weltkriegs darzustellen.

Kriege, Konflikte und Anschlagsszenarien nach den beiden Weltkriegen bis heute sind immer wieder Thema der künstlerischen Auseinandersetzung gewesen. Die atomare Bedrohung während der 1950er-Jahre wurde beispielsweise von Agenore Fabbri in verschiedenen Techniken thematisiert. Mit den Anschlägen vom 11. September 2001 beschäftigte sich Carl-Fredrik Reuterswärd, indem er die Grenze zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit aufhebt. Ein anklagender Kommentar zur asymmetrischen Kriegsführung unserer Gegenwart ist darüber hinaus die mehrteilige Arbeit "Top Secret" von Jenny Holzer aus dem Jahr 2012.

In der Zusammenschau erweist sich, dass die Reflexion konkreter Szenarien in ihren unterschiedlichen Darstellungen oftmals archetypische Bilder für die Schrecken des Krieges und der "Schlachtfelder" hervorgebracht hat.


Schlachtfelder
4. Juni bis 28. September 2014