4. Dezember 2022 - 11:42 / Aktuell / Köpfe / Film 

Der österreichische Volksschauspieler Karl Merkatz, der sich mit rauen, aber herzlichen Proletarierrollen wie etwa dem Fleischhauer Karl Bockerer in Franz Antels Filmreihe "Der Bockerer" und als Edmund "Mundl" Sackbauer in Reinhard Schwabenitzkys TV-Serie "Ein echter Wiener geht nicht unter" ins Gedächtnis vieler Fans eingeprägt hat, ist wenige Tage nach seinem 92. Geburtstag am Sonntag früh in seinem Haus in Irrsdorf bei Straßwalchen (Salzburg-Land) verstorben.

In seinen über 150 Bühnenrollen spielte Merkatz vor allem Nestroy-, Raimund- und Shakespeare-Figuren. Im Lauf seiner Karriere war Merkatz in mehr als 250 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen und schrieb damit heimische Film- und Fernsehgeschichte.

Merkatz war der Sohn eines Werkzeugmachers und einer Weberin und absolvierte zunächst eine Tischlerlehre. Später nahm er in Salzburg, Wien und Zürich Schauspielunterricht und bestand am Mozarteum 1955 seine Abschlussprüfung mit Auszeichnung. Es folgten Theaterengagements unter anderem in Heilbronn, Nürnberg, Salzburg, Köln, Hamburg (Deutsches Schauspielhaus und Thalia Theater), München, Klagenfurt und Wien (Theater in der Josefstadt, Burgtheater, Theater an der Wien. Dabei spielte er mehr als 150 Bühnenrollen, sein Lieblingsstück dabei war "Warten auf Godot" von Samuel Beckett.

In Heilbronn lernte Merkatz seine spätere Ehefrau Martha Metz (Heirat: 1956) kennen. Der Ehe entstammen zwei Töchter, Gitta (* 2. Juli 1958) und Josefine (* 13. April 1962).



Karl Merkatz bei der Vergabe des österreichischen Filmpreises 2015 im Wiener Rathaus (© Manfred Werner/ CC BY-SA 3.0)
Karl Merkatz bei der Vergabe des österreichischen Filmpreises 2015 im Wiener Rathaus (© Manfred Werner/ CC BY-SA 3.0)