31. August 2011 - 1:28 / Ausstellung 
22. März 2011 4. September 2011

Erwin Wurm, einer der international erfolgreichsten zeitgenössischen Künstler, entwickelt mit "Schöner Wohnen" eine Intervention in der MAKSchausammlung Gegenwartskunst, die ab Dienstag, 22. März 2011, zu sehen ist. Im Mittelpunkt stehen Objekte mit Gebrauchswert, die speziell für das MAK konzipiert wurden.

Möbel als Instrumente des Kollektivs sind Gegenstände, an denen sich modellhaft Lebenshaltungen manifestieren. Der Künstler kommentiert diese durch subtile Anweisungen, Eingriffe und Verschiebungen.

Mit dieser Ausstellung wird die Reihe "Künstler im Fokus" fortgesetzt, die bedeutende Positionen aus der MAK-Sammlung an der Schnittstelle von angewandter Kunst, bildender Kunst und Architektur vorstellt. Sie versteht sich als Appell an die Öffentlichkeit, mit dem das Museum eine Strategie zur Positionierung der MAK-Schausammlung Gegenwartskunst verfolgt. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Unterstützung durch Sponsoren, Mäzene und Förderer, um notwendige Ankäufe für die MAK-Sammlung durchführen zu können.

Ausgehend von "Fundstücken" werden bei Wurm Möbelobjekte – die Dingwelt kippend – zu angewandten Skulpturen. Dabei zielt der Künstler auf den Paradigmenwechsel zwischen Kunst und Design, wie er sich durch die Kulturgeschichte zieht und in der MAK-Sammlung gegenwärtig ist. Während Donald Judd eine klare Trennung propagierte, zeigen sich in Franz Wests Möbelstücken visuelle Codes des Skulpturalen; Heimo Zobernig wiederum übt sich in Indifferenz und erklärt Objekte der Massenproduktion zum Kunstwerk. In der MAK-Ausstellung skizziert Wurm ein Zerrbild eines Interieurs, die Funktionalität und Symbolhaftigkeit von Objekten überzeichnend. Sein Umgang mit dem Raum erschließt sich in losen Gruppierungen transformierter Möbelskulpturen vor der Folie einer überdimensionalen, psychedelisch anmutenden Wandgestaltung. Dabei legt der Künstler unterschiedliche Fährten. Es verdichten sich autobiografische Referenz, Kunst- und Designgeschichte, Museums- und Sammlungsdiskurs sowie künstlerische Produktionsbedingungen.

In seiner künstlerischen Praxis bewegt sich Wurm zwischen den Polen Skulptur (statisches Objekt) und Performance (bewegte Darstellung), szenischem Bild und Geschehen, Konzept und Pointe. Dabei gibt der Künstler Instruktionen, wie seine Arbeiten zu ergänzen und zu benutzen sind, wie aus Gegenständen in performativen Sequenzen Skulpturen entstehen können. Als Produzent und Akteur entwirft er Szenarien des Alltäglichen. Seine populärästhetischen Arbeiten verzerren soziale Utopien im Spiegel der Gesellschaftskritik. In der MAK-Sammlung ist Wurm mit Arbeiten aus verschieden Schaffensperioden vertreten, wie dem Staubobjekt "Ohne Titel" (1990), der Videoinstallation "Gesicht (1000 Portraits)" (1992) oder den mobilen Skulpturen "Fat Car" (2000/01) und "Geste Mobil" (2010). Erwin Wurm, geboren 1954 in Bruck an der Mur, lebt und arbeitet in Wien. Seine Arbeiten sind in zahlreichen Ausstellungen, Museen und Galerien im Inund Ausland präsent.

Erwin Wurm. Schöner Wohnen
22. März bis 4. September 2011

MAK Wien
Stubenring 5
A - 1010 Wien

W: http://www.mak.at/

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Erwin Wurm; Möbel I, 2010 (Sofa). Photo: © Carmen Brucic; Courtesy ak7 - Contemporary Design by Contemporary Artists and the artist
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Portrait Erwin Wurm, 2010. Photo: © Christian Wind